In den nächsten 30 Jahren soll das Uniquartier Zürich radikal verändert, modernisiert und erweitert werden. Hierzu müssten mehrere alte Gebäude abgerissen werden, die nach Auffassung der Stadt nicht mehr mit dem Unibetrieb konform gehen. Genau diese Gebäude stehen jedoch unter Denkmalschutz. Verhindert die Denkmalpflege den Anschluss der Zürcher Universitäten an die Weltelite?
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Ein eigenes kleines Museum stellt die Siedlungs- und Bebauungsgeschichte des Areals Löwenburg dar. Bei der Bezeichnung Löwenburg handelt es sich nicht um den Namen einer Burg, sondern um ein Fleckchen Land auf einem Plateau über dem Lützetal, das sich mit seinen historischen Bauten unter Schirmherrschaft der kantonalen Denkmalpflege befindet.
Die in 20-jähriger akribischer Arbeit erstellte Gartendenkmal-Liste umfasst 30’000 Gärten, Kleinparks und Gartenanlagen im öffentlichen und privaten Besitz. Seit 1995 haben Fachleute und interessierte Laien alle erhaltenswerten Parks, Anlagen und Gärten aus der Zeit vor 1960 erfasst. Endlich können sich die Denkmalpfleger anhand einer offiziellen Inventarliste informieren und Schutzmassnahmen einleiten, wenn das nötig werden sollte. Denn nicht jeder Privatbesitzer ist in der Lage, seinen historischen Garten fachgerecht zu pflegen. Es ist jedoch von höchster Bedeutung, diese historischen Anlagen zu schützen und für die Nachwelt zu erhalten.
Die beiden zauberhaften Schlösser in Rorschacherberg in der Gemeinde Rorschach im Kanton St. Gallen liegen nah beieinander, wurden in unterschiedlichen Jahrhunderten erbaut und haben unterschiedliche Geschichten zu erzählen. Jedes der beiden Gebäude wurde umfangreich und liebevoll restauriert und ist als Schlosshotel für den Besucherverkehr ganzjährig geöffnet. Charakteristisch für beide Schlossbauten sind die aparten Treppengiebel der Fassaden und die weiss gekalkten, bereits von Weitem leuchtenden Mauern. Beide sind, wie es sich für echte Schlösser gehört, von einem Schlosspark umgeben.
In der Schweiz sind über 200’000 Wohngebäude geschützt. Hinzu kommen Baudenkmäler wie Kirchen, Burgen, Stadtmauern und Türme sowie technische Denkmäler, Naturdenkmäler und Gartendenkmäler. Wenn an, unter oder neben einem denkmalgeschützten Objekt gebaut werden soll, entstehen oft Konflikte. Das Schutzanliegen der Denkmalpflege steht dann den Nutzungswünschen der Eigentümer im Weg, zum Beispiel wenn diese unter ihrer denkmalgeschützten Gartenanlage eine Tiefgarage bauen wollen.
Eine Stiftung versucht, zu vermitteln
Die Stiftung unter aktueller Leitung von Dr. Ida Hardegger agiert gemeinnützig im Sinne von Art. 80 des Schweizerischen Zivilgesetzbuches und wird unterstützt vom Bundesamt für Kultur (BAK). Der Stiftungszweck ist auf der offiziellen Homepage der Stiftung nachzulesen und wird wie folgt zusammengefasst: Beratung und Forschung auf dem Gebiet der Denkmalpflege unter Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technologisch-konservatorischer Erkenntnisse sowie Vernetzung der Denkmalbehörden, Fachstellen und Institutionen auf kantonaler, nationaler und internationaler Ebene. Die Werterhaltung des schweizerischen Denkmalbestandes ist das höchste Ziel der Stiftung.
Im Vergleich zu seinem grossen Nachbarn Schweiz gibt es im Fürstentum Liechtenstein nur eine Handvoll historische Baudenkmäler, sodass die fürstliche Denkmalpflege recht wenig zu tun hat, dafür aber effektiv tätig werden kann. Zu den beeindruckenden Bauwerken gehören das Schloss Vaduz, in dem die Fürstenfamilie ihren Sitz hat, die mittelalterliche Burg Gutenberg und die Kathedrale St. Florin.
Schweizer Denkmalschützer und Denkmalpfleger haben es nicht leicht. Nicht, dass es in anderen Ländern einfacher wäre, aber hier geht es vorrangig um die Denkmalpflege in der Schweiz. Denkmalschutz ist eine kantonale Angelegenheit – die Vernetzung und Kommunikation untereinander ist sehr träge. Jede Gemeinde kocht ihr eigenes Denkmal-Süppchen, wie wir kürzlich am Beispiel der historischen Eisenbahnen erfahren durften. Journalisten und Autoren, die freiberuflich über die Denkmalpflege in der Schweiz berichten möchten, haben es noch schwerer.
Bern ist auf und aus Stein gebaut. Wenn man genauer hinschaut, könnte man meinen, die Stadt Bern wäre auf Sand gebaut. Sandstein ist das Mass aller Dinge. Das Berufsbild der Steinmetze hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt, denn der Lieblingsbaustoff der alten Ägypter und Römer kommt in die Jahre und zeigt unübersehbare Verschleisserscheinungen. Die alte Münsterbauhütte am Berner Münster ist für das Publikum geöffnet und zeigt anschaulich die moderne Arbeitsweise der Restauratoren.
Angekündigt wurde das Vorhaben vom Bundespräsidenten der Schweizer Eidgenossenschaft Didier Burkhalter anlässlich einer Festveranstaltung vor der Übergabe des „Prix de la Fondation pour Genève“ vor 1.450 Leuten. Bestätigt wurde dies vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA).