Altdorf ist der Hauptort des Kantons Uri, den viele nur flüchtig durch die Fahrt in den Süden kennen. Es lohnt sich, hier einmal zu stoppen und sich Zeit für einen ausgiebigen Bummel zu nehmen. In und um Altdorf finden sich einige sehenswerte denkmalgeschützte Objekte.
Seine Bekanntheit verdankt Altdorf Wilhelm Tell und dessen berühmtem Apfelschuss. Dieser fand nämlich hier auf dem Hauptplatz statt.
In einigen Kantonen ziehen die Denkmalpfleger die Wanderschuhe nicht nur in der Freizeit an. Ihre Arbeit führt sie mitunter an Orte, die nur zu Fuss oder mit der Seilbahn erreichbar sind. So beispielsweise auf die Alp Wannelen, einem zum Urnerboden gehörenden Oberstafel.
Das kleine Alpdörfli versetzt den Besucher in der Zeit zurück: Die neun Alpütten, sechs Ställe, sechs Käsereien, eine Seilhütte, sechs Käsespeicher und auch das Alpenbeizli stehen unter Denkmalschutz. Der fast 70-jährige Senn Franz Müller kommt sein Leben lang schon hier herauf, als Baby von den Eltern im Rucksack getragen. Die Seilbahn gab es damals noch nicht.
Der Gotthardpass gilt seit dem Mittelalter als eine der bedeutendsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen. Auch den Römern war er bereits bekannt, die jedoch ihre Strassen bevorzugt über Reschenpass, Brenner und Septimer anlegten.
Benutzten die Römer doch einmal die Verbindung über den Gotthard, stellte die Schöllenenschlucht ein fast unüberwindbares Hindernis dar. Dank Funden römischer Münzen konnten Archäologen ableiten, dass zu jener Zeit die Schöllenen auf Saumpfaden umständlich umgangen wurde. Um Warentransport und Personenverkehr zu ermöglichen, baute man 1220 die Twärrenbrücke, gefolgt von der Teufelsbrücke, über die Reuss.
[vc_row][vc_column width="1/1"][vc_column_text]Im Sommer 2009 ging ich für zwei Wochen zu einer Urner Bergbauernfamilie, um im Haushalt zu helfen und die Kinder zu betreuen. Mir war natürlich klar: Ferien auf dem Bauernhof werden das ganz gewiss nicht. Ich lernte eine für mich komplett neue Welt kennen, in einem Tal, welches ich bisher nur im Sommer vom Wandern und im Winter durch Schneeschuhtouren kannte.
Erreichbar ist der Hof mit einer kleinen, privaten Gondel. Kollegen, denen ich später Fotos zeigte, fragten: Hattest du da keine Angst? Wie fühlt sich das an, alleine in so einem „Ding“ zu sitzen?
Angst habe ich in Gondeln nie, wieso auch. Für etliche Familien gehört die Benutzung so einer kleinen, offenen, privaten Seilbahn zum ganz normalen Alltag. Die Kinder nutzen sie sogar täglich, um in die Schule zu gelangen. Wie ich mich gefühlt habe? Ich erinnere mich vor allem an den Duft der Wälder und der würzigen Alpwiesen: Ich fühlte mich glücklich inmitten der stillen Bergwelt.
Im Sommer 2007 war ich eingeladen, das Freilicht-Theaterstück „D’Gotthardbahn“ in Göschenen anzusehen. Dieses Theaterstück brachte den Besuchern die Geschichte des Gotthardtunnels auf faszinierende Weise nahe, von der Vision bis hin zur Fertigstellung. Laien- und Berufsschauspieler zeigten eindrücklich, unter welchen Umständen der Tunnel entstand. Das Wetter war schlecht, und während wir Zuschauer eingemummelt in warme Decken auf den Rängen sassen, gaben die Darsteller alles.
Nieselregen und Kälte boten neben der natürlichen Bergkulisse den idealen Rahmen für die Geschichten rund um die Ausbeutung und harte Arbeit der Mineure, welche vorwiegend aus den armen Regionen Italiens stammten. Es war ein grossartiges, historisches Theaterstück, welches das Publikum total fesselte und in die Zeit von 1872 bis 1880 entführte.
[vc_row][vc_column width="1/1"][vc_column_text]Der Teil des alten Saumweges durch Uri, der von Amsteg über Attinghausen nach Flüelen führt, ist heute ein beliebter Wanderweg. Obwohl die Strecke in gut vier Stunden erwandert werden kann, sollte mehr Zeit eingeplant werden: Es gibt viele interessante Zeitzeugen entlang des Weges zu entdecken. Leider wurde ein Bauwerk, welches jahrhundertelang eine bedeutende Rolle auf dem Handelsweg spielte, Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen: die alte Sust in Flüelen.
Der Saumweg vermittelt ein eindrückliches Bild des Passverkehrs, welcher im 13. Jahrhundert seinen Anfang hatte. Örtliche Genossenschaften, wie Transport- und natürlich die Schifffahrtsgesellschaften, waren für dessen Unterhalt verantwortlich, wobei jede Genossenschaft war für ihr Gebiet das Monopol besass. Sie kassierten den Fuhrlohn und hatten noch eine weitere Einnahmequelle, nämlich die Führleite: die Gebühr, welche Kaufleute, die ihre Waren mit eigenen Saumtieren transportierten, an die Säumergenossenschaften abzuführen hatten.
[vc_row][vc_column width="1/1"][vc_column_text]Der Kanton Uri, einer der Schweizer Gründerkantone, liegt im Herzen des Landes. Hier soll der Nationalheld Wilhelm Tell sein Leben verbracht haben. Auf einer Reise durch Uri wird man immer wieder auf Spuren aus Tells Leben treffen.
Die Frage, ob Wilhelm Tell wirklich gelebt hat, oder nur eine Sage ist, kann wohl nie endgültig beantwortet werden. Historisch belegt ist weder seine Existenz noch die seines Gegenspielers Gessler. Schiller wählte Uri als Schauplatz des Dramas. Hier wird Tell mit Denkmälern und einem beeindruckenden Museum geehrt. Erwähnung findet er bereits seit dem 15. Jahrhundert, als sein Name erstmals im Weissen Buch von Sarnen auftauchte.
[vc_row][vc_column width="1/1"][vc_column_text]Auf dem Vierwaldstättersee treffen Denkmalpflege und Nostalgie in Form von fünf alten Raddampfern aufeinander, die in ihrer Kombination ziemlich einmalig sind. Die Flotte umfasst den jüngsten (Stadt Luzern) und den ältesten (Uri), den schnellsten (Gallia) und den wohl schönsten (Schiller) Raddampfer auf den Schweizer Seen. Die Nummer Fünf im Bunde ist mit einer Maschine bestückt, die schon 1899 vor der Montage auf der Pariser Weltausstellung gezeigt wurde.
Betreiber der aufwändig und liebevoll restaurierten Dampfer ist die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV), die sie kommerziell einsetzt und damit der Öffentlichkeit zugänglich macht. An dieser Stelle möchten wir die Schiffe und ihre Historie kurz vorstellen – und vielleicht Lust auf mehr machen. Sie alle sind als Kulturgut von nationaler Bedeutung der Kategorie A eingestuft und stehen unter dem besonderen Schutz der Denkmalpflege.
Die wilde und zerklüftete Schöllenenschlucht im Kanton Uri war über viele Jahrhunderte hinweg eine äusserst schwierig zu überwindende Barriere für Reisende auf der Gotthard-Route. Der Tod lauerte an jedem Abgrund.
Um das Jahr 1200 haben wahrscheinlich die Walser aus dem Urserental bei der Anlage eines abenteuerlichen Saumwegs die ersten Brücken über die Reuss gebaut. Heute ist dort die Konstruktion der zweiten und dritten Teufelsbrücke zu bewundern. Der Name stammt aus einer alten Sage über die erste Teufelsbrücke aus dem 13. Jahrhundert.