Die Ruine von Schloss Dorneck

Die Überreste des einst mächtigen Schlosses Dorneck sind heute ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Seine lange und bewegende Geschichte veranlasste die Denkmalpflege des Kantons Solothurn, sich seit 1970 um die Ruine zu kümmern. Sie ist frei zugänglich und die Mauerreste und hohen Türme sowie der tiefe Sodbrunnen, können nach Herzenslust erforscht werden.

Erstmals wurde die Burg um 1350 schriftlich erwähnt. Bodenfunde beweisen aber, dass es schon ab Mitte des 11. Jahrhunderts eine Festung gegeben haben muss. Da die Region zu jener Zeit den Freien von Pfeffingen gehörte, sind diese wahrscheinlich die Erbauer der Burg. Später gelangte sie über Verwandtschaftsbeziehungen in den Besitz der Grafen von Saugener und ab etwa 1200 gehörte sie den Grafen von Thierstein. Am 18. Oktober 1356 zerstörte ein schweres Erdbeben viele Gebäude in der Region Basel und auch etliche Burgen waren betroffen.

Die Burg Dorneck wurde zwar beschädigt, jedoch schnell wieder instand gesetzt und gleichzeitig erweitert. Ein Teil des Dorfes Dornach sowie Gempen gehörten zur Burg, womit auch die Bewohner zum „Besitz“ wurden. Als Dorneck 1384 an Österreich verkauft wurde, gehörte der andere Teil des Dorfes weiterhin den Thiersteinern. In den kommenden zwei Jahrhunderten wechselten die Besitzer: 1394 bekam der Basler Henmann die Schloss von den Habsburgern als Pfand. Diese waren stark finanziell angeschlagen, nachdem sie eine heftige Niederlage in der Schlacht bei Sempach einstecken mussten.


Die Überreste des Schlosses Dorneck sind heute ein beliebtes Ausflugsziel. (Bild: Rynacher, Wikimedia. GNU)


Das halbe Dorf Dornach wurde 1462 von den Efringern übernommen, die aber schon wenige Jahrzehnte später ebenfalls in finanzielle Schwierigkeiten gerieten. Deshalb wurde das Dorf Konrad von Hallwil verpfändet. Schliesslich kaufte 1485 die Stadt Solothurn Burg Dorneck. Turbulent ging die Geschichte Dornecks auch in der Folgezeit weiter. Um 1500 wurde die bereits angeschlagene Burg repariert und in den folgenden 300 Jahren zu einer Festung ausgebaut. In nur wenige Burganlagen wurden so viele finanzielle Mittel investiert wie in die Burg Dorneck, um sie an Artillerie gestützte Kriegsführung anzupassen. Die starken Truppen und Waffen sorgten dafür, dass an der Festung der Dreissigjährige Krieg ohne Schäden vorbei ging.

Erst als die Franzosen 1798 einfielen, wurde Dorneck geplündert und teilweise niedergebrannt. Ihre weitere Zerstörung erfolgte im 19.Jahrhundert, als die Festung als Steinbruch genutzt wurde. Die Überreste der Burg Dorneck gingen 1902 als Geschenk der Bürger Dornachs an den Kanton Solothurn über. Dieser sorgte dafür, dass die Ruine nicht noch weiter verfällt oder zerstört wird. Sie wurde konserviert und somit für die nachfolgenden Generationen erhalten. Heute ist die Denkmalpflege für den Unterhalt der Ruine zuständig.

 

Oberstes Bild: Luftbild der Ruine Dorneck (© Taxiarchos22, Wikimedia, GNU)

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