Neue Publikation beleuchtet Geschichte von Sogn Pieder in Domat/Ems GR
VON belmedia Redaktion News Schauplätze
Von 1975-79 wurden bei der Kirche Sogn Pieder bedeutende Zeugnisse zur Geschichte von Domat/Ems ausgegraben.
Nun, vierzig Jahre später, liegt die umfassende archäologische Auswertung vor, ergänzt mit den Resultaten der botanischen, anthropologischen und genetischen Untersuchungen und verknüpft mit den schriftlichen Quellen.
Die Zeitspanne reicht vom Frühmittelalter bis in die Zeit der Bündner Wirren in den 1620/30er Jahren. Damals wurde die Wiese neben der Kirche zum Friedhof für über 50 der in Domat/Ems stationierten, an der Pest gestorbenen Soldaten der spanisch-österreichischen Koalition.
Vom einstigen, zur Zeit Karls des Grossen erbauten und bis ins 13. Jahrhundert betriebenen Mönchshof blieb allein die Kirche bestehen. Archäologisch dokumentiert sind neben den Gräbern der Bewohner der Wohntrakt mit Küche, Backraum, Versammlungs- und Speisesaal. Schweizweit einzigartig ist der 9 x 20 Meter grosse Herrenhof aus dem 7. Jahrhundert, dessen Grundmauern unter den Bauresten des Mönchshofs erhalten waren.
Für den zweigeschossigen, um 800 durch einen Brand zerstörten Prunkbau gelang die plastische und farbliche Rekonstruktion der Fassaden, was europaweit einmalig ist. Singulär sind Funde wie eine angekohlte Holztruhe samt dem Inhalt an Stoffresten, die einen Blick auf die damalige Kleidermode der Frauen ermöglichen.
Die zweibändige Publikation ist zum Preis von CHF 48 im Buchhandel sowie beim Buchverlag Somedia erhältlich.
Quelle: Kanton Gaubünden
Bildquelle: Kanton Gaubünden