UNESCO Weltkulturerbe – die schönsten Stätten in der Schweiz
Die Schweiz hat weit mehr zu bieten als Berge und Natur. Seit 1983 wurden aussergewöhnliche architektonische, kulturelle und landschaftliche Stätten in die von der UNESCO herausgegebene Welterbeliste aufgenommen. Neun Sehenswürdigkeiten sind kulturell von Bedeutung, drei Welterbestätten schafften es aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit zum Welterbe.
Im Juli 2016 wurde das Schweizer Weltkulturerbe durch die Werke Le Corbusiers erweitert. Die Serie von Kunstwerken ist auf sieben Länder der Erde verteilt. Damit wuchs die Reihe von bedeutenden Stätten des Weltkulturerbes in der Schweiz auf zwölf heran.
Steinerne Zeugen der Vergangenheit
Die Berner Altstadt – Weltkulturerbe seit 1983
Die Schweizer Hauptstadt ist eine moderne und weltoffene Metropole. Als einer der wenigen europäischen Grossstädte konnte sich Bern sein mittelalterliches Erscheinungsbild bewahren. Die Gassen der Berner Altstadt werden noch heute in Ausstellungen präsentiert und sind von einem sechs Kilometer langen Netz aus Laubengängen umgeben. Damit verfügt Bern über eine der längsten überdachten Einkaufsstrassen in Europa. Zytglogge, Käfigturm und Münster komplettieren das historisch geschlossene Erscheinungsbild, welches seinesgleichen sucht.
Der Stiftsbezirk St. Gallen – Weltkulturerbe seit 1983
Der Stiftsbezirk St. Gallen blickt auf zwölf Jahrhunderte geistiges Leben und Schaffen zurück. Die barocke Kathedrale wurde zusammen mit der Stiftsbibliothek und den Archiven zum Weltkulturerbe. In der historischen Bibliothek lagern etwa 170.000 Schriften. Circa 50.000 Bände der „Seelen-Apotheke“ werden im barocken Bibliothekssaal der Öffentlichkeit präsentiert. Dort kann auch eine ägyptische Mumie, die auf ein Alter von 2.700 Jahren geschätzt wird, besichtigt werden.
Das Benediktinerkloster St. Johann – Weltkulturerbe seit 1983
Das Benediktinerkloster St. Johann in Müstair gibt Einblicke in das Ordensleben in karolingischer Zeit. Das Kloster wird noch heute von einigen Ordensschwestern betreut und bewohnt. Im Inneren der Abtei im bündnerischen Münstertal befinden sich Anfang des 9. Jahrhunderts entstandene Wandmalereien, die zu den bedeutendsten Kunstschätzen der Schweiz zählen.
Die drei Burgen von Bellinzona – Weltkulturerbe seit 2000
Bereits die Römer errichteten in Bellinzona Verteidigungsanlagen. Im Mittelalter dienten die Burgen Montebello, Sasso Corbaro und Castelgrande als Kontrollstelle des Verkehrs über den Gotthard-Pass. Heute zeugen die imposanten Wehranlagen von der herausragenden Befestigungsbaukunst in vergangenen Jahrhunderten.
Geniestreiche aus Technik und Architektur
Die Rhätische Bahn in Albula/Bernina – Weltkulturerbe seit 2008
Während einer Rundreise durch die Schweiz ist eine Fahrt mit dem Bernina-Express einer der unbestrittenen Höhepunkte. Die Linie der Rhätischen Bahn zwischen Chur und Tirano kann zu den schönsten Bahnstrecken der Welt gerechnet werden. Eine Besonderheit sind die zahlreichen Brücken und Viadukte vor der atemberaubenden Kulisse der Alpen. Zu einem Wahrzeichen der Rhätischen Bahn ist die 65 Meter hohe Steinbogenbrücke am Landwassertunnel geworden.
Die Albulabahn verkehrt zwischen Chur und St. Moritz. Auf der Bernina-Linie ist man zwischen St. Moritz und Tirano unterwegs. Die Errichtung der 196 Brücken und 55 Tunnel entlang der Strecke galt zu deren Entstehung im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert als Pionierleistung und technische Innovation. Seit 1889 verkehren die Züge auf einer der berühmtesten Bahnstrecken der Welt.
Die Bauten Le Corbusiers – Weltkulturerbe seit 2016
Obwohl es die Schweiz Berichten zufolge erst nach steigender Bekanntheit im Ausland anerkannte, haben die Arbeiten Le Corbusiers die Architektur des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Der gebürtige Schweizer hat seiner Heimat zahlreiche bewundernswerte Bauwerke vermacht. Zum Welterbe der UNESCO zählen die Villa „Le Lac“ am Genfersee und das Maison Clarté, ein am Rande der Genfer Innenstadt befindliches Wohnhaus.
Naturschönheiten
Die Schweizer Alpen, Region Jungfrau-Aletsch – Weltkulturerbe seit 2001
Die Region Jungfrau-Aletsch steht stellvertretend für die Schönheiten der Schweizer Kulturlandschaft. Die Berglandschaften besitzen Bedeutung für Sport und Tourismus und haben Beachtung in Kunst und Literatur gefunden und damit massgeblich zur Imagebildung der Schweiz beigetragen.
Die Bergketten mit ihren Tälern und dem grössten Alpengletscher umfassen alle Vegetationsstufen und erstrecken sich auf einer Fläche von 82.400 Hektar.
Die Weinbergterrassen von Lavaux – Weltkulturerbe seit 2007
Die Weinbergterrassen über dem Genfersees sind landschaftlich wie architektonisch von Interesse. Die steinernen Terrassen entstanden im 11. Jahrhundert und erstrecken sich über 30 Kilometer Fläche, ausgehend von Schloss Chillon bis hin zur Stadtgrenze von Lausanne. Der Weinbau im Lavaux besitzt eine lange Tradition und wird in 14 historischen Weinbau-Orten gepflegt.
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