Archäologinnen und Archäologen aus aller Welt nehmen an Konferenz in Bern teil

Vom 4.-7. September 2019 organisiert das Institut für Archäologische Wissenschaften die 25. Jahrestagung der European Association of Archaeologists (EAA) an der Universität Bern. Über 1800 Archäologinnen und Archäologen aus aller Welt lassen an der Konferenz mit Thema „Beyond paradigms“ die Entwicklungen in Archäologie, Denkmalpflege und Museen seit der Gründung der Vereinigung Revue passieren.

Mit aktuellen Forschungen zur Digitalisierung und Anwendung neuer Methoden in der Archäologie werfen die Forschenden zudem einen Blick in die Zukunft.

Die European Association of Archaeologists (EAA) ist der grösste europäische Fachverband verschiedener archäologischen Disziplinen. Sie vereinigt Expertinnen und Experten aus Forschung und Lehre, Denkmalpflege, Museen und freier Wirtschaft. Jedes Jahr treffen sich diese zu einer Tagung: Die 25.

Ausgabe der Konferenz bildet das erste grosse Jubiläum in der Geschichte der Vereinigung und findet zum ersten Mal überhaupt in der Schweiz statt. Es werden über 1800 Teilnehmende aus aller Welt erwartet.


An der EAA-Tagung wird die Anwendung neuer Methoden in der Archäologie thematisiert – hier etwa bei Grabungen im Balkan. (Bild: © Marco Hostettler, Universität Bern)

Einer von sechs Themenkreisen der Tagung befasst sich mit der Archäologie von Gebirgslandschaften. Prof. Dr. Albert Hafner, Universität Bern, forschte bereits am Schnidejoch, wo das stark geschmolzene Eisfeld prähistorische Funde freilegte. (Bild: © Kathrin Glauser, Archäologischer Dienst des Kantons Bern)

Paradigmen überwinden

In Bern als Ursprungsort der Moderne, wo Einstein seine bahnbrechenden Theorien entwickelte, wollen die Archäologinnen und Archäologen unter dem Motto „Beyond paradigms“ darüber reflektieren, welches der Beitrag der Archäologie und des archäologischen Erbes bis jetzt war und für die Zukunft sein kann:

„Austausch, Reflektion und Debatte: Das sind die Schlüsselelemente, um Paradigmen in der Forschung und der Praxis zu überwinden. All dies bieten die EAA-Tagungen auf vielfältige Weise“, erklärt Albert Hafner, Archäologieprofessor an der Universität Bern und Organisator der Konferenz. Denn wenn Paradigmen zu Barrieren werden, gelte es, darin Risse zu entdecken, um so Austausch und Interaktionen zwischen Forschenden zu fördern.

Sechs Themenkreise

Das wissenschaftliche Programm der EAA 2019 widmet sich sechs Themenkreisen der Archäologie in Forschung und Denkmalpflege: „Archäologische Theorie und Methoden jenseits von Paradigmen“;

„Interpretation von archäologischen Dokumenten“; „Archäologie von Gebirgslandschaften“; „Digitale Archäologie, Wissenschaft und Multidisziplinarität“; „Archäologisches Erbe und Museumsmanagement“; sowie „Globaler Wandel und Archäologie“. Auch Fragen der Restaurierung und Konservierung von archäologischen Fundstellen und Fundgut werden behandelt. Die Themen der Tagung spiegeln sich zudem in den acht öffentlichen Keynotes wider, deren Themenspektrum von der lokal geprägten Archäologie von Gebirgslandschaften über Archäoastronomie bis hin zu globalen historischen Veränderungen in Afrika reicht. Alle Vorträge finden in englischer Sprache statt. Das Rahmenprogramm der Tagung besteht aus Roundtable-Diskussionen, Workshops, Exkursionen zu Fundorten und Städten in der Schweiz sowie einer Archäologie-Messe, auf der sich Verlage, Institutionen und Vereine präsentieren.

Internationale Vernetzungsplattform für Nachwuchsforschende

„Die Tagung der EAA hat sich zur grössten wissenschaftlichen Archäologie-Veranstaltung in Europa entwickelt“, erklärt Hafner. Charakteristisch für die EAA-Tagungen sei ein sehr hoher Anteil an jungen Forschenden, insbesondere auf der Stufe Doktorat und Post-doc. Für sie bildet die Tagung eine wichtige Plattform für die Vernetzung und zur Präsentation der eigenen Forschung vor einem professionellen Publikum. Im Rahmen der vielfältigen sozialen Events haben die Forschenden die Möglichkeit, sich auch nach Ende der Konferenzblöcke miteinander auszutauschen.

Titelbild: Das Organisations-Team von der Universität Bern: Amelie
Alterauge, Prof. Dr. Albert Hafner und Corinne Stäheli (v.l.n.r.) mit Albert Einstein.

 

Quelle: Universität Bern
Titelbild: © zvg

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