Die 5 häufigsten Probleme beim Wohnen im Altbau – und wie sie sich lösen lassen

Versierte Fassaden, grosszügige Flügeltüren, ein romantischer Erker – das Leben im Altbau bietet so manchen Vorteil und gehört für viele zum absoluten Wohntraum einfach dazu. Ob gekauft oder zur Miete – wer unbedingt in einem Haus, das nach Altbau-Definition vor 1948 gebaut wurde, wohnen möchte, muss sich dabei auf eine ebenso lange Liste möglicher Probleme gefasst machen. Aus den hohen Decken werden nämlich schnell hohe Kosten und aus den echten Dielen echte Probleme.

Die, die bereits einen begehrten Schlüssel für eine Altbauwohnung ihr Eigen nennen, kennen sie: die 5 häufigsten Probleme, die die Senioren unter den Immobilien mit sich bringen. Ferdinand Seulen, Geschäftsführer der Handwerker-Plattform blauarbeit.de, verrät, wie sich geplagte Altbaubewohner helfen können und wann ein Fachmann her muss.

1. Problem: Hohe Heizkosten


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Decken müssen in Deutschland eine Höhe von mindestens 2,30m haben. Das ist in der Bauordnung jedes Bundeslands festgeschrieben. Auf dieses Gesetz können Bewohner eines Altbaus allerdings nur von ganz weit oben herabblicken. Bis zu 4,50m sind in Wohnungen aus der Gründerzeit völlig normal. Viel Raum will im Winter aber auch viel beheizt werden. Die grösste Schwachstelle: die Fenster. Hier können einfache Tricks die anfallenden Kosten schnell reduzieren. So sollten die Dichtungsbänder zwischen Fensterflügel und Rahmen alle fünf Jahre erneuert werden. Ebenso günstig sind Fensterfolien, die bei einfachverglasten Fenstern von innen angeklebt werden können und eine isolierende Luftschicht bilden. Leicht angebracht sind ausserdem Heizkörperdammplatten, die hinter die jeweiligen Heizungen montiert werden können. Immer noch zu aufwändig? Auch schon das simple Zuziehen der Vorhänge über Nacht kann den Wärmeverlust um bis zu fünf Prozent verringern.

2. Problem: Unebene Wände


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Was heute als Baumängel deklariert wird, war vor 100 Jahren noch ganz zufriedenstellend. Die Wände in einem alten Gebäude können das Aufhängen eines Bildes dementsprechend zur Herausforderung machen. Stören die unebenen Stellen zu sehr, können sich Heimwerker dem Projekt des Wandausgleichens annehmen. Ist die alte Tapete entfernt, wird zunächst eine Haftbrücke aufgetragen, die den optimalen Halt des Mörtels garantiert. Nachdem diese getrocknet ist, kann besagter Ausgleichsmörtel angerührt und nach kurzem Ruhen mit einer Glättkelle grosszügig auf die Wand gespachtelt werden. Ist ein Teil bearbeitet, kann die Wand langsam und mit mässigem Druck mit der Abziehlatte abgezogen werden. Der überschüssige Mörtel kann erneut verwendet werden. Heimwerker sollten jedoch darauf achten, auf bereits glatte Flächen nicht wieder und wieder Mörtel aufzutragen, da die Wand sonst schnell dicker wird. Handwerklich eher unerfahrene Bewohner sollten aber auch hier auf die Arbeit eines Fachmanns setzen.

3. Problem: Knarrende Dielen


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Ein Boden aus echtem Holz – nicht nur für Interior-Fans ein wahres Glück. Der natürliche Belag ist robust, sorgt in der gesamten Wohnung für ein gesundes Raumklima und wirkt mit der richtigen Unterkonstruktion sogar gelenkschonend. Mit den Jahrzehnten kann eines aber immer präsenter und damit auch lauter werden: das Quietschen und Knarren. Grundsätzlich gilt: Wer sich dem lautesten aller Altbau-Probleme selber annehmen möchte, sollte auf eine vorige Einschätzung durch einen Tischler nicht verzichten. Ist die Ursache lediglich trockenes oder rissiges Holz, können Heimwerker ihren Boden in Eigenregie abschleifen und neu versiegeln. Liegt das Problem aber tiefer, sind aufwendigere Sanierungen vom Fachmann nötig. Der oft in Foren empfohlene Bauschaum, der unter die Dielen gespritzt werden und sich dann ausdehnen soll, ist hingegen keine Generallösung und führt nicht selten zu unschönen Ausbeulungen.

4. Problem: Unangenehme Gerüche


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Das Betreten eines Altbaus ist nicht immer so imposant, wie man es sich vorstellt. Die Gebäude beherbergen nämlich oft auch einen modrigen Geruch, der von alten Rohren bis zu Schimmel auf Verschiedenes hindeuten kann. Ist die Geruchsbelästigung also über einen längeren Zeitraum extrem, kann der Anruf beim Vermieter eine Lösung oder zumindest Mietminderung bringen. Schnelle Abhilfe bieten hingegen Duftlampen, -steine oder -säckchen. Wer Spass an DIY-Ideen hat, kann sich aus einem alten Parfümflacon auch ganz einfach einen eigenen Diffuser bauen. Dazu 60ml Weingeist mit 4ml Glycerin und etwa 150 Tropfen von einem ätherischen Öl der Wahl im Flacon mischen und 5-6 Rattanstäbchen reinstellen. Diese nehmen die Mischung auf und verteilen den Duft in der gesamten Wohnung. Mit der grossen bestehenden Auswahl an Ölen können Bewohner ihren Räumen einen individuellen Charakter verleihen.

5. Problem: Aufwendige Reinigung


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Mehr Raum bedeutet unweigerlich auch mehr Raum für Staub und Dreck. Die Pflege eines Altbaus gestaltet sich dabei nicht nur beim Entfernen der deutlich höher gelegenen Spinnweben aufwendiger als in einem Neubau. Die Pflege des besagten Dielenbodens erfordert schon beim Einzug einige Aufgaben. So sollte alles, was den Boden berührt mit Filzgleitern versiegelt werden oder auf rutschfesten Polycarbonatmatten stehen. Vor allem Möbelfüsse aus Metall können durch chemische Reaktionen unschöne Flecken entstehen lassen. Die wichtigste Regel bei der Pflege der Dielen: Niemals nass wischen! Dringt das Wasser in die Fugen oder durch das Holz, entstehen Schäden, die nur teuer vom Fachmann korrigiert werden können.

 

Quelle: blauarbeit.de
Titelbild: Grand Warszawski – shutterstock.com

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