Legionärspfad soll als dauerhafter Standort des Museum Aargau geführt werden

Der Legionärspfad in Windisch wurde bisher als befristetes Pilotprojekt innerhalb des Museum Aargau geführt und mit selbst erwirtschafteten Einnahmen, Beiträgen aus dem Swisslos-Fonds und Drittmitteln finanziert. 2019 endet die Pilotphase. Damit läuft auch die Finanzierung aus dem Swisslos-Fonds aus.

Der Regierungsrat schlägt vor, den Legionärspfad künftig dauerhaft als Standort des Museum Aargau und damit über die ordentliche Staatsrechnung zu führen.

Der Legionärspfad hat sich seit seiner Eröffnung 2009 zu einem Aushängeschild der Aargauer Kulturlandschaft entwickelt. Mehr als 300’000 Kinder und Erwachsene haben diesen innovativen Römer-Erlebnispark seither besucht. Innert weniger Jahre wurde er zu einer der publikumsstärksten Kultureinrichtungen des Kantons mit Ausstrahlung in die ganze Schweiz. Als bislang einzige Aargauer Kulturinstitution wurde der Legionärspfad 2011 mit der Verleihung des MILESTONE, der wichtigsten Schweizer Tourismus-Auszeichnung, in der Kategorie „Herausragende Projekte“ gewürdigt.

Archäologie zugänglich machen

Am Ursprung der Idee, auf dem historischen Schauplatz Vindonissa einen Römer-Erlebnispark zu schaffen, stand die Überzeugung, dass die herausragenden Ergebnisse aus über 100 Jahren Grabungstätigkeit insbesondere dem jungen Publikum auf zeitgemässe Weise am Ort des Geschehens vermittelt werden sollten. Damit verbunden war die Absicht, die vielfältigen Erkenntnisse aus den vom Kanton finanzierten archäologischen Untersuchungen in Vindonissa mittels einer attraktiven Vermittlung in den Dienst der Bevölkerung zu stellen.


Legionäre im Einsatz bei der Contubernia (Bild: © Museum Aargau, Fotograf: Pascal Meier)

Erfolgreiches Pioniervorhaben

Vindonissa ist einer der wichtigsten römischen Fundplätze nördlich der Alpen und Standort des einzigen Legionslagers auf Schweizer Boden. Seit mehr als 100 Jahren werden die Funde im Vindonissa Museum Brugg gezeigt. Das Konzept, auf dem historischen Schauplatz Geschichte durch erlebnisorientierte und zugleich wissenschaftlich fundierte Angebote zu vermitteln, war neu. Insbesondere die inszenierten archäologischen Stätten, die Spiel- und Thementouren sowie das Übernachtungsangebot in den originalgetreu rekonstruierten Legionärsunterkünften sind einzigartig.

Diese lebendige Art der Vermittlung findet grossen Anklang beim Publikum. Im Jahr 2017 zählte der Legionärspfad annähernd 45’000 Besucherinnen und Besucher. Besonders beliebt ist bei Schulklassen das Programm mit Übernachtung in den Legionärsunterkünften. Von diesem schweizweit einzigartigen Angebot profitieren jedes Jahr bis zu 4’000 Personen.

Die innovativen Vermittlungsformate des Legionärspfads begeistern breite Bevölkerungsschichten in der ganzen Schweiz für römische Geschichte und Kultur. Mit 65 bis 70 Prozent Besuchenden aus anderen Kantonen und aus dem Ausland erreicht er die höchste nationale Ausstrahlung aller Aargauer Kulturinstitutionen. Im Vergleich zu anderen Kulturinstitutionen zieht er überdurchschnittlich viele Familien mit Kindern und Schulklassen an.

Hoher Eigenfinanzierungsgrad

Für den Ausbau der Stationen konnten mit Unterstützung der Freunde sowie der Stiftung Vindonissapark namhafte Beiträge von Spendern und Sponsoren eingeworben werden. Im Betrieb erreicht er einen ausserordentlich hohen Eigenfinanzierungsgrad. Bei den Vermittlungsaktivitäten finanziert sich der Legionärspfad fast zur Hälfte durch selbst erwirtschaftete Einnahmen aus Eintritten, Führungen, Workshops und Veranstaltungen. Die andere Hälfte des Aufwands wurde bisher durch Mittel aus dem Swisslos-Fonds gedeckt.

Langfristige Sicherung des Legionärspfads

Da die Pilotphase Ende 2019 abschliesst und damit auch die Finanzierung über den Swisslos-Fonds ausläuft, schlägt der Regierungsrat vor, den Legionärspfad 2020 zu Lasten der ordentlichen Staatsrechnung zu verstetigen. Der Nettoaufwand für den Betrieb beträgt 680’000 Franken pro Jahr. Im Rahmen der Anhörung, die bis zum 6. Juli 2018 dauert, kann zur Überführung des Legionärspfads in den regulären Betrieb und zu den finanziellen Auswirkungen Stellung genommen werden.

 

Quelle: Kanton Aargau, Departement Bildung, Kultur und Sport
Titelbild: © Museum Aargau, Fotograf: Pascal Meier

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