Gotthard-Basistunnel: Jahrhundertprojekt gewinnt den European Railway Award 2018

Stellvertretend für alle Mitarbeitenden bei Bau und Inbetriebnahme des Gotthard- Basistunnels (GBT) durften Peter Jedelhauser (SBB) und Renzo Simoni (ehemals CEO AlpTransit Gotthard AG) heute Abend in Brüssel den European Railway Award 2018 entgegennehmen.

Verliehen wird der wichtigste Preis der europäischen Bahnbranche von der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen CER und vom Verband der europäischen Eisenbahnindustrie UNIFE.

Mit dem Preis zollt die Jury dem längsten Eisenbahntunnel der Welt Tribut: Im Herzen des Kontinents gelegen, bringt der Gotthard Basistunnel (GBT) auf der wichtigsten europäischen Güterverkehrsachse – dem Korridor Rhein-Alpen – Güter und Menschen schneller und zuverlässiger zusammen. SBB-Mitarbeiter Peter Jedelhauser und der ehemalige CEO der Alp- Transit Gotthard AG (ATG), Renzo Simoni, nahmen den Award stellvertretend für alle Mitarbeitenden des Jahrhundertprojektes GBT entgegen.




Die Jury begründete ihre Wahl unter anderem mit der überragenden verkehrspolitischen Rolle, die der Tunnel für den transalpinen Güterverkehr in Europa spielt. Sie lobte die beiden Preisträger Peter Jedelhauser und Renzo Simoni für ihre massgeblichen Rollen bei Bau und Inbetriebnahme des GBT.

CER-Exekutivdirektor Libor Lochman betonte: „In der Schweiz gibt es ein klares Bekenntnis von Öffentlichkeit und Politik, Güter von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Der GBT ist Teil dieses Plans und von grossem Wert für die europäischen Bürger.“ Philippe Citroën, Generaldirektor UNIFE fügte an: „Der längste Eisenbahntunnel der Welt ist nicht nur ein Beispiel herausragender europäischer Ingenieurskunst. Durch die Überwindung geografischer und infrastruktureller Hindernisse zeigt uns der Tunnel, wie der Eisenbahnverkehr eine entscheidende Rolle in einer leistungsfähigen und ökologisch nachhaltigen europäischen Wirtschaft spielen kann.“

An der Preisverleihung erklärte Renzo Simoni die überragende verkehrspolitische Bedeutung des GBT am Korridor Rhein-Alpen vor allem mit dem Merkmal, dass der GBT „die erste transalpine Flachbahn für den Güterverkehr sei. Der höchste Punkt der Strecke liegt auf nur 550 Metern über Meer“, hob er hervor.

Peter Jedelhauser war es in seiner Dankesrede wichtig, neben all den technischen Superlativen eines nicht zu vergessen: „Beim Gotthard-Basistunnel hat sich einmal mehr gezeigt: trotz aller technologischen und organisatorischen Fortschritte bleibt letztlich der Mensch der entscheidende Erfolgsfaktor.“ In diesem Sinne dankte er allen Involvierten.

Der European Railway Award ist eine Auszeichnung, die seit 2007 jährlich vergeben wird. Mit dem Preis zeichnen die Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (CER) und der Verband der europäischen Eisenbahnindustrie UNIFE) herausragende ökonomische und ökologisch nachhaltige Entwicklungen im Schienenverkehrswesen aus. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der ehemalige EU-Verkehrskommissar Karel van Miert (2007) und der frühere spanische Ministerpräsident Felipe Gonzalez (2010). Bisherige Schweizer Preisträger sind Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger (2009) sowie der ehemalige CEO der SBB, Benedikt Weibel (2013). Die Preissumme beträgt 10’000 Euro. Die diesjährigen Sieger übergeben ihr Preisgeld vollumfänglich gemeinnützigen Institutionen: der Stiftung Personalfonds der SBB und –der Stiftung für Integration von Menschen mit Behinderung in Graubünden ARGO.

Die Preisträger:

Peter Jedelhauser: Der diplomierte Bauingenieur ETH war beruflich unter anderem für die Elektrowatt und die Alstom Hydro in weltweiten Projekten tätig, bevor er 2004 zur SBB stiess. 2011 übernahm Jedelhauser die Leitung der divisionsübergreifenden Projektorganisation „Nord-Süd-Achse Gotthard“, die den Gotthard-Basistunnel von der AlpTransit AG übernommen und in Betrieb gesetzt hat (offizielle Inbetriebnahme am 11. Dezember 2016). Seit Herbst 2016 leitet er die SBB-Programmorganisation „Léman 2030“. Der 58-jährige Jedelhauser ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Renzo Simoni: Renzo Simoni, promovierter Bauingenieur ETH und Raumplaner ETH, war von April 2007 bis Juni 2017 Vorsitzender der Geschäftsleitung der AlpTransit Gotthard AG. Unter seiner Leitung wurde der Gotthard-Basistunnel fertig ausgebrochen, ausgerüstet, getestet und an die Betreiberin SBB übergeben. Der Ceneri-Basistunnel wurde in der gleichen Zeit komplett ausgebrochen. Der 56-jährige Bündner ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.


Der erste Gotthard-Tunnel

Das Ziel war ambitiös: Der längste Eisenbahntunnel der Welt sollte quer durch das Gotthardmassiv den Norden mit dem Süden Europas verbinden. Doch das Unternehmen drohte fast zu scheitern. „DOK“ über die die Hintergründe und die Bedeutung dieser Meisterleistung des 19. Jahrhunderts.


 

Quelle: SBB
Bildquelle: Wikipedia / Hannes Ortlieb / CC BY-SA 3.0 de

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