Neun Jahre blieb der Kanton Solothurn am Ball und finanzierte die Erarbeitung des dritten und letzten Kunstdenkmälerbandes zur Stadt Solothurn. Er ist den Sakralbauten gewidmet und kommt eben aus dem Druck. Die Kunst‐ und Architekturhistorikerinnen Johanna Strübin und Christine Zürcher präsentieren darin neue Forschungsergebnisse zu den Kirchen, Kapellen und Klöstern der Stadt.
Herausgeberin der Kunstdenkmäler‐Reihe ist die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Das Stadtbild von Solothurn ist massgeblich von religiösen Bauten geprägt: Von der Loretokapelle über die ausserhalb der Altstadt angesiedelten Klöster bis hin zur Kathedrale, die die Silhouette der Stadt dominiert. Da liegt ein Band, der eben diese Sakralbauten eingehend untersucht, nahe.
Die Autorinnen Johanna Strübin und Christine Zürcher fächern die Baukultur vom Frühmittelalter bis 1965 auf und stellen einen hochwertigen Bestand religiöser Bauten vor. Die Gesamtschau ist auch insofern bedeutsam, da die Sakralbauten von Solothurn bislang nur punktuell erforscht und in Einzelaufsätzen dargestellt worden waren.
Das neue Grundlagenwerk ist zugleich ein ansprechender Bilderband, der 520 hochstehende Foto‐ und Plan‐Aufnahmen präsentiert. Er nimmt die Leser mit in die Geschichte, zeigt, wie sich die Bauwerke durch die Jahrhunderte hindurch verändert haben. Dadurch schafft er Zugang zum baulichen Kulturerbe der Stadt, das nicht nur beeindruckt, sondern auch erhalten und gepflegt werden will. Derweil geht es im Buch nicht nur um Bauwerke, sondern ebenso um den reichen Bestand an Ausstattungen mit Altären, Gemälden, Skulpturen, Glocken, Glasmalereien, liturgischen Gerätschaften und Möbeln.
Objekte von nationaler Bedeutung
Der Band untersucht nebst der St. Ursen‐Kathedrale, deren aufwändige Innenrestaurierung zum Glück genau in die Forschungszeit der Autorinnen fiel, sowie der ebenfalls frisch renovierten hochbarocken Jesuitenkirche mit Kollegium fünfzehn weitere Objekte von hohem kulturgeschichtlichem Wert.
Dem vorliegenden Band vorausgegangen sind der Band I zur Stadtanlage und den Wehrbauten (1994) und der Band II zu den Profanbauten (2008).
Die Kunstdenkmäler‐Bände richten sich an Fachleute als auch an ein breites Laienpublikum, das sich für Geschichte, Bauen, Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur interessiert. Die Bücher sind reich bebilderte Lesebücher und Nachschlagewerke in einem.
Die Publikation ist auch als e‐Book erhältlich (mit Volltextsuche, unmittelbarem Zugriff auf Karten mit Geolokalisation sowie online‐Verlinkung auf zwei wichtige Lexika).
Titelbild: Solothurn, Ostteil der Stadt mit der St.‐Ursen‐Kathedrale. Die imposante Kubatur der Kathedrale mit Westbau, Langhaus und Ostmas iv mit Querhaus, Kuppel und Turm. Vorne links die Peterskapelle, Südfassade und Chor mit einfachen Masswerkfenstern, rechts unten das 1959/60 vom Stadtbaumeister Hans Luder errichtete Werkgebäude der Stadtbetriebe (heute RegioEnergie).
belmedia hat als Verlag ein ganzes Portfolio digitaler Publikums- und Fachmagazine aus unterschiedlichsten Themenbereichen aufgebaut und entwickelt es kontinuierlich weiter. Getreu unserem Motto „am Puls der Zeit“ werden unsere Leserinnen und Leser mit den aktuellsten Nachrichten direkt aus unserer Redaktion versorgt. So ist die Leserschaft dank belmedia immer bestens informiert über Trends und aktuelles Geschehen.