700-jährige Holzhäuser vor dem Abbruch - Schweizer Heimatschutz wehrt sich

Klammheimlich hat der Schwyzer Regierungsrat Ende Juni zwei 700-jährige Holzhäuser in Steinen SZ zum Abbruch freigegeben. Zum wiederholten Mal nimmt die Regierung ihre Verantwortung gegenüber einem Kulturgut von internationalem Rang nicht wahr. Der Schweizer Heimatschutz wehrt sich gegen diese inakzeptablen Entscheide.

Ende Juni 2017 hat der Regierungsrat des Kantons Schwyz entschieden, zwei der ältesten Holzhäuser Europas aus der Zeit um 1300 nicht unter Schutz zu stellen und damit zum Abbruch freizugeben.

Der Regierungsrat ignoriert mit seinem Entscheid ein Gutachten der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege (EKD), das den gesamt­europäischen Wert der Häuser festhält und erklärt, dass die Restaurierung und Weiternutzung der Gebäude möglich sei.

Der aktuelle Entscheid des Schwyzer Regierungsrates fügt sich in eine Reihe von ähnlichen Fällen: Bereits 2013 hat er in Schwyz auf die Rettung von drei mittelalterlichen Holzhäusern verzichtet, 2001 wurde das älteste Holzhaus (Nideröst) Europas abgetragen.

Ob in den letzten Jahren weitere Gebäude aus der Zeit der Schlacht bei Morgarten (1315) abgebrochen wurden, kann nicht beurteilt werden: Obwohl das Thema seit nunmehr zwei Jahrzehnten auf dem Tisch liegt, besteht kein systematisches Inventar dieser bedeutenden Kulturdenkmäler.



Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege hält in ihrem aktuell publizierten Jahresbericht 2016 eindringlich fest, dass die mutwillige Vernach­lässigung der Verantwortung für die ältesten Holzhäuser in Europa nicht nur regionale, sondern nationale und internationale Tragweite habe.

Gegen diese Politik der mutwilligen Zerstörung tritt der Schweizer Heimatschutz an und fordert vom Schwyzer Regierungsrat ultimativ die Unterschutzstellung der Holzhäuser in Steinen SZ sowie eine umgehende systematische Inven­tarisierung der mittelalterlichen Bauzeugnisse im Kanton.

Der Jahresbericht der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege 2016 ist hier zu finden (PDF).

 

Quelle: Schweizer Heimatschutz
Bildquelle: Schweizer Heimatschutz

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