Morschach SZ: Schulklassen auf den Spuren eines uralten Hauses

Sowohl der Erhaltung von Baudenkmälern wie auch der Vermittlung von Baukultur haben sich die vom Schweizer Heimatschutz gegründete Stiftung Ferien im Baudenkmal und das Heimatschutzzentrum verschrieben.

Der Wert der Baukultur lässt sich am besten vor Ort erleben. Deshalb haben die beiden Institutionen drei Schulklassen zu einem baukulturellen Erlebnistag in das mittelalterliche Haus Tannen nach Morschach SZ eingeladen.

Alte Häuser erzählen Geschichten. An Wohnhäusern, Ställen oder Scheunen lesen wir ab, wie unsere Vorfahren gelebt und wie sie gebaut haben. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus drei Mittelstufen-Schulklassen begaben sich die Architektin Anne-Chantal Rufer und die Kunsthistorikerin Michèle Bless auf die Suche nach den Geschichten, die das Haus Tannen birgt.

Mittelalterliches Holzhaus wird zur Adresse für Feriengäste

Das Haus Tannen steht hoch über dem Urnersee, südlich von Morschach. Es gehört zu den ältesten noch erhaltenen Holzbauten in Europa und zeigt sich in weiten Teilen noch in seinem mittelalterlichen, auf das Jahr 1341 zurückreichenden Zustand. Das dem Verfall ausgesetzte Gebäude wurde von der Stiftung Ferien im Baudenkmal im Baurecht übernommen und wird nun nach einem Projekt des Architekten Lukas Baumann instand gestellt. Nach Abschluss der Arbeiten wird es für Feriengäste aus Nah und Fern zur Verfügung stehen.





Schulkinder erleben Baukultur

Gestartet wurden die Workshops jeweils mit einem Spaziergang vom Dorfzentrum bis zum Weiler Tannen, wobei die Schulkinder den Auftrag erhielten, in der Umgebung vorhandene Baumaterialien zu suchen und sich Gedanken über die auf dem Weg angetroffenen Bauwerke und Bauweise zu machen. Angesichts der gemachten Beobachtungen war plötzlich klar nachvollziehbar warum das Haus Tannen ein hölzerner Strickbau ist.

Im zweiten Teil des Workshops forschten die Schulkinder am konkreten Baudenkmal. Zum Beispiel konnte anhand der noch immer sichtbaren mittelalterlichen Fenstermasse aufgezeigt werden, wie die Natur und Umwelt damals die Bauweise prägte. Kleine Fenster liessen die wichtige Wärme bestmöglich im Hausinnern und ermöglichten doch eine gewisse Licht- und Luftzufuhr.

Dem Blick in die Geschichte folgte der Schritt in die Gegenwart und darüber hinaus: Die Schülerinnen und Schüler suchten eigene Nutzungsideen und entwarfen eine Zukunft für das Haus Tannen. So wurden sie zu eigentlichen «Baumeistern unserer Zukunft» – motiviert, die gebaute Umwelt bewusst wahrzunehmen und sich der gesellschaftlichen Verantwortung dafür zu stellen.

Das Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah wird vom Schweizer Heimatschutz betrieben und versteht sich als Kompetenzzentrum für die Vermittlung von Baukultur. Es schärft mit seinen Ausstellungen und den vielfältigen Vermittlungsangeboten den Blick für die gebaute Umwelt.

Die Stiftung Ferien im Baudenkmal wurde 2005 anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Schweizer Heimatschutzes gegründet. Sie hat zum Ziel, gefährdete Baudenkmäler zu übernehmen, zu renovieren und für eine Feriennutzung zur Verfügung zu stellen.

 

Quelle: Stiftung Ferien im Baudenkmal
Artikelbilder: © Ferien im Baudenkmal

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