Mauern, Scherben und Skelette - 3000 Jahre Geschichte

Am Montag, 6. Februar 2017, stellt die Archäologie (Amt für Kultur) um 18:00 Uhr im Liechtenstein-Institut in Bendern die Publikation über die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen auf dem Kirchhügel von Bendern vor. Die Veranstaltung ist öffentlich.

Der Kirchhügel von Bendern zählt zu den Siedlungsplätzen Liechtensteins mit langer und kontinuierlicher Nutzung. Dort startete vor bald 50 Jahren anlässlich der Kirchenrenovierung eine mittlerweile fast das gesamte Kirchhügelplateau überziehende Ausgrabung.

Beginnend 1968, als im Gotteshaus der Spaten angesetzt wurde, endeten die in Etappen ausgeführten Untersuchung des Kirchen- und Friedhofareals 1979. 1989/90 erfolgte die Dokumentation von Befunden im sogenannten Pfarrstall, dem heutigen Liechtenstein-Institut. Bis in die Gegenwart werden Bodeneingriffe vom Team der Archäologie im Amt für Kultur im Rahmen der archäologischen Bauüberwachung intensiv begleitet.

Die dichte Abfolge der freigelegten Vorgängerbauten in der Kirche sowie die immensen Fundmengen hatten zur Folge, dass die ersten Untersuchungsergebnisse nur in Form von Vorberichten veröffentlicht worden sind. Mit der jetzt vorliegenden Publikation kann endlich in drei Bänden das Resultat der wissenschaftlichen Auswertung aller Siedlungs- und Baubefunde unter der heutigen Pfarrkirche, der Verputzfragmente, der Funde aus Stein, der prähistorischen und römischen Objekte sowie des riesigen Komplexes der Geschirrkeramik vorgestellt werden.

In den nächsten Jahren wird das Bearbeitungsprojekt vervollständigt durch die Analyse der Ofenkeramik sowie der mittelalterlichen und neuzeitlichen Kleinfunde. Schliesslich soll diese Arbeit durch die Interpretation der übrigen auf dem Kirchhügel angetroffenen Siedlungs- und Baubefunde sowie der historischen Quellen in einer dritten Etappe abgerundet werden.

Die Publikation der baulichen Entwicklung und die Vorlage des vor allem neuzeitlichen Geschirrs stossen überregional auf Interesse. Gerade die ausführliche Untersuchung der Neuzeitkeramik schliesst regional eine Forschungslücke. Sie soll weitere Forschungen auf diesem äusserst interessanten Gebiet anstossen.

Liechtenstein hat sich gesetzlich und völkerrechtlich zur Publikation von Ergebnissen archäologischer Ausgrabungen verpflichtet. Die Veröffentlichungen dienen der Information der interessierten Bevölkerung sowie der wissenschaftlichen Diskussion in Fachkreisen. Sie sind im Buchhandel erhältlich.

 

Quelle: Fürstentum Liechtenstein
Symbolbild: © Tobias Arhelger – shutterstock.com

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