Wie Bäume Baudenkmäler vor Erdbeben schützen
In der jüngsten Zeit sorgten mehrere heftige Erdbeben in Mittelitalien für Aufsehen. Jedes Mal wurden bei den Erdstössen auch etliche Bauwerke von historischem Wert stark beschädigt und in Mitleidenschaft gezogen.
Wissenschaftler des Imperial College London haben jetzt einen natürlichen Schutzmantel für Gebäude entwickelt, der diese unempfindlicher gegen Erdbeben macht. Dabei geht es den Forschern darum, historische Bauwerke wie Schlösser oder Kirchen im Falle von Naturkatastrophen zu schützen.
Bäume sollen seismische Wellen abschirmen
Der Ansatz beruht auf der systematischen Pflanzung von Bäumen im Umfeld der Gebäude, die bei Erschütterungen in gewissen Frequenzbereichen zu oszillieren beginnen. Durch ihre Interaktion werden die seismischen Wellen unterbrochen, die durch ein Erdbeben resultieren. „Wäre es nicht grossartig, wenn wir ein historisches Schloss oder ein Atomkraftwerk von einem Metamaterial umgeben könnten, das die seismischen Wellen abschirmt oder diese in Richtung Boden lenkt“, erklärt Richard Craster vom Imperial College London.
Das Gebäude bleibe dadurch im Stillstand und trage keinen Schaden davon. Die richtige Anordnung der Bäume ermögliche eine Interaktion, durch welche die Energie der seismischen Wellen tief in den Boden geleitet würde. Zu Testzwecken haben die Wissenschaftler Schwingungen mithilfe eines Krans erzeugt. Die Intensität ist mittels Seismometer gemessen worden.
Den Forschungsergebnissen zufolge haben die umstehenden Bäume Schutz vor Oberflächenwellen in gewissen Frequenzen geboten. Laut den Wissenschaftlern deckt ein natürlicher Wald aufgrund der Höhenunterschiede der Bäume und der unregelmässigen Abstände ein grösseres Frequenzspektrum als eine einheitliche Anordnung ab.
Quelle: pressetext.redaktion
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