„Historischer Verein“ St. Gallen lädt zum Gedenken ein
VON belmedia Redaktion Events News
In der öffentlichen Vorlesungsreihe an der Universität wird der „Historische Verein“ des Kantons St.Gallen ab 19. Oktober Jubiläen und Gedenktage vorstellen. Das 50-jährige Bestehen der Kantonsarchäologie und die Geburtstage von Arnold Otto Aepli und Martha Cunz werden zum Beispiel Gegenstand der siebenteiligen Reihe sein.
Der „Historische Verein“ des Kantons St.Gallen macht Geschichte zum Erlebnis – dies auch in langjähriger Zusammenarbeit mit der Universität St.Gallen. In diesem Herbstsemester beleuchtet der „Historische Verein“ Jubiläen und Gedenktage.
Archäologie macht den Anfang
Den Auftakt macht die Kantonsarchäologie, die einerseits auf ihre 50-jährige Geschichte zurückblickt (19. Oktober), andererseits ihre aktuelle Arbeit in einer Darstellung des Rapperswiler Mithräums – ein Tempel des Mithras-Kultes – präsentiert (26. Oktober).
Nach jahrelangen Forschungsarbeiten, kann der Historische Verein den Abschluss des Projekts „St.Galler Namenbuch: Die Siedlungsnamen“ feiern. Das Projektteam ermöglicht einen Einblick in die sprachlichen, historischen und kulturellen Zusammenhänge von Ortsnamen im Kanton (16. November).
Einen kritischen Blick auf das christliche Abendland, das sich lange Zeit als sklavenfrei darstellte, liefert die Untersuchung der vielfältigen Versklavungspraktiken im Mittelmeerraum zwischen 1400 und 1600 (7. Dezember).
Gedenktage und aktueller Bezug
Gedenkanlässe geben dem „Historischen Verein“ die Möglichkeit, für Fragen der Gegenwart historische Antworten zu suchen. Der 140. Geburtstag von Martha Cunz, St.Galler Jugendstilkünstlerin, bietet die Gelegenheit, den Einfluss japanischer Kunst auf den europäischen Jugendstil um 1900 zu beleuchten (2. November).
Der 200. Geburtstag von Arnold Otto Aepli, einem der bedeutendsten Schweizerischen Staatsmänner aus St.Gallen, zeigt den Modernisierungsprozess der Schweiz nach 1848, der bis heute unsere Gesellschaftsordnung prägt (23. November).
Angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise betrachtet eine Vorlesung das vor hundert Jahren beschlossene Sykes-Picot-Abkommen, das die Entstehung des Nahen Ostens markiert wie wir ihn heute kennen (30. November).
Daten
19. Oktober | 50 Jahre Kantonsarchäologie St.Gallen: Rückblick und Ausblick
Dr. Martin Schindler, Leiter Kantonsarchäologie St.Gallen |
26. Oktober | INVICTO MITRE – Das neuentdeckte Mithräum in Kempraten, Rapperswil-Jona
Dr. Hannes Flück, Grabungsleiter, und Archäologin Sarah Lo Russo |
2. November | Martha Cunz (1876-1961) – Meisterin des Farbholzschnitts. Die St.Galler Jugendstilkünstlerin im europäischen Kontext
Dr. Daniel Studer, Direktor Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen |
16. November | Was haben Gampiun und Langenagger gemeinsam? Die Ortsnamen als Zeugen für Sprache, Geschichte und Kultur des Kantons St.Gallen
Dr. Elvira Glaser, Professorin für Germanische Philologie Universität Zürich und Projektleiterin St.Galler Namenbuch, und ihre Mitarbeitende Kevin Müller, Stephan Würth, Dr. Linda Steiner |
23. November | Liberale Netzwerke und die Erfolgsgeschichte Schweiz nach 1848. Zum 200. Geburtstag von Arnold Otto Aepli (1816-1897)
Prof. Dr. Joseph Jung, Titularprofessor Universität Fribourg |
30. November | Syrienkonflikt: Das Sykes-Picot-Abkommen 1916 und der Nahe Osten
Dr. Henning Sievert, Asien-Orient-Institut Universität Zürich |
7. Dezember | Venedigs Sklaven. Der lange Schatten der italienischen Renaissance
Dr. Juliane Schiel, Historischen Seminar der Universität Zürich |
Artikel von: Universität St.Gallen
Artikelbild: © assalve – istockphoto.com