Paradiesische Oasen im Aargau

Orte der Ruhe und Entspannung hat es schon immer gegeben. Doch welche Bedeutung hatten sie im Laufe der Geschichte bis heute?

Die Kantonale Denkmalpflege und weitere Veranstalter gewähren am 10. und 11. September an über 30 Veranstaltungen überraschende Einblicke in die Grün- und Freiräume des Aargaus.

Die diesjährigen Europäischen Tage des Denkmals widmen sich einem Thema, das uns in unserem Alltag ständig begegnet: Oasen. Ob nun der Garten vor dem Haus, der Weg zum nächsten Dorf entlang eines Flusses oder die vielen kleinen Grünräume im dichten Gefüge der Stadt: sie alle sind entscheidend für die Qualität unseres Lebensraums.

Wie unterschiedlich diese „Kraftorte des Alltags“ sein können, zeigen über 30 Veranstaltungen im ganzen Aargau. Führungen und Workshops geben Einblicke in grosszügige Gartenanlagen, aber auch in kleinere Frei- und Grünflächen. Dabei wird jeweils auch die Geschichte dieser Orte ins Scheinwerferlicht gerückt. Auch überlieferte Zeugnisse auf liturgischen Textilien oder in Form von Bodenfunden zeigen auf, wie präsent die „Oasen“ als Vorstellung bei unseren Vorfahren waren.

Grün- und Freiräume aus Kindersicht

Grün- und Freiräume interessieren alle. Und gerade Kinder und Jugendliche haben zu diesem Thema einen ganz eigenen Zugang, persönliche Gedanken und Ideen, die sie untereinander teilen. Mehrere Veranstaltungen beschäftigen sich mit diesem anderen Blick, indem sie Kinder und Jugendliche dazu einladen, eigene Raumeindrücke festzuhalten.

In Aarau etwa wird – nebst weiteren Angeboten – an einem Workshop auf dem Schlossplatz nach Ideen für diesen neuentstandenen Ort der Begegnung gesucht.

Orte der Ruhe und Entspannung

Grosszügige Gartenanlagen von Fabrikantenvillen, Schlössern, Friedhöfen und Klöstern sind von der Umgebung abgetrennt, nicht einsehbar oder gar verschlossen. Gerade dieser Umstand lässt sie zu Orten der Ruhe und Entspannung werden.

Der Aargau bietet eine grosse Auswahl solcher Oasen, die einen den Alltag vergessen lassen. In der Region Baden öffnen im Rahmen der Europäischen Tage des Denkmals gleich mehrere prächtige Gärten ihre Tore, und auch das Bäderquartier kann an einer Führung neu entdeckt werden.


Niederwil, Kloster Gnadenthal (Bild: Irene Briner, 2014/Kloster Mehrerau)

Umgang mit Zeugnissen vergangener Epochen

Kulturgüter sind das Gedächtnis einer Gesellschaft. Wie soll man mit diesen Zeugnissen längst vergangener Epochen umgehen? Bei der Erhaltung von Gartenanlagen und Gebäuden stellen sich den beteiligten Fachleuten von Beginn an eine Reihe komplexer Fragen.

Wie das Vorgehen beim (garten-)denkmalpflegerischen oder archäologischen Arbeiten aussieht, wird bei mehreren Veranstaltungen erlebbar gemacht, so auch auf Schloss Rued. Dort bietet eine Führung beispielhaft Einblick in die Gartenanlage und die Schlossgeschichte sowie auch in die Arbeitsabläufe der laufenden Innenrestaurierung.


Schloss Rued (Bild: Architekturbüro Castor Huser, Baden)

Aussehen der Grünräume nach 1900

Anders wie bei den Parks von Landsitzen und Schlössern, bestimmten nach 1900 vielerorts vor allem wirtschaftliche Überlegungen das Aussehen der Grünräume: Industrieanlagen, dazu grosse Wohnsiedlungen und schliesslich der aufkommende Wohlstand, der die Frage nach Freizeiteinrichtungen hervorbringt.

Ein schweizweit einzigartiges Beispiel für diese Kombination ist die Bata-Kolonie Möhlin: Bei einer Führung durch die Fabrikstadt des tschechischen Schuhherstellers bietet sich die Gelegenheit, deren Geschichte, aber auch deren zukünftige Nutzung näher kennenzulernen.


Möhlin, Bata-Kolonie (Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv)

Überraschende Einblicke in öffentliche Freiräume

Frei- und Grünflächen sind im Idealfall nicht einfach übrigbleibende Reststücke, sondern eigene, eingeplante Räume. Der Platz, die Umgebung eines Hochhauses in der Stadt oder der Bereich entlang eines Flussufers: Wie kann mit kleinen Eingriffen aus einem ungenutzten Grünstreifen eine einladende Oase des Alltags entstehen und welche Gedanken stecken überhaupt hinter solchen Planungen?

Verschiedene Veranstaltungen geben ungewohnte Einblicke in öffentliche Freiräume und deren Geschichte, in Lenzburg etwa, wo auf Rundgängen beidseits der Bahnlinie den Entwicklungen der letzten 150 Jahre, aber auch den Ideen für die Zukunft, nachgegangen wird.

 

Artikel von: Kanton Aargau
Artikelbild: Baden, Park und Villa Boveri (© SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen)

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