Tröckneturm öffnet sich für Besucher

Der Tröckneturm in Schönenwegen ist eines der markantesten Industriedenkmäler St. Gallens. Nun öffnet er für die Öffentlichkeit in den Sommermonaten seine Pforten.

Zwischen dem 1. Mai und dem 30. September kann der Bau jeweils am Mittwoch von 9 bis 12 Uhr und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Ausserhalb dieser Öffnungszeiten sind zudem Führungen durch den Turm und die dort zu sehenden Ausstellungen möglich.

Dunkel und wuchtig erhebt sich der hölzerne Turmbau über dem Burgweiher im Westen der Stadt. Im Jahr 1828 als Teil einer „Rothfärberei“ erbaut, diente er einst dem Trocknen der gefärbten Tücher. Gemeinsam mit den beiden Weihern und der Kapelle steht er für dieses letzte Kapitel der bewegten Geschichte des Areals der ehemaligen Burg Waldegg, das von Beginn an in enger Verbindung mit der Textilproduktion stand.

Gehörten doch ihre Gründer Konrad Enggasser und Stephan Grübel zu den erfolgreichsten Leinenhändlern und wohlhabendsten Bürgern St. Gallens am Ende des 15. Jahrhunderts. Nach der jahrhundertelangen Nutzung als Sitz des Landeshofmeisters der Fürstabtei findet das Anwesen ab 1828 wieder eine „textile“ Verwendung. Während das Industrieensemble nach der Schliessung der Produktionsstätten 1926 dem Verfall und schliesslich dem Abriss anheimfiel, zeugt der Tröckneturm noch heute von der Blüte der St.Galler Textilindustrie.

Um die Rettung des Industriedenkmals verdient gemacht hat sich die „Stiftung Tröckneturm“, die das Gebäude sorgfältig renovierte und es im Rahmen von Veranstaltungen und Führungen zugänglich machte. Nun wird der markante Bau, der unter anderem eine Ausstellung zur Ortsgeschichte beherbergt, während der Sommermonate zweimal wöchentlich für den Publikumsverkehr geöffnet.

Die Öffnung ist der Stiftung ein besonderes Anliegen. Möglich wurde sie im Rahmen der Arbeiten von „Textilland Ostschweiz“ für den „Textilweg St.Gallen West“ und dank der Unterstützung des „Straubenzeller Fonds der Ortsbürgergemeinde St.Gallen“ und der Zusammenarbeit mit dem Textilmuseum St. Gallen. „Neben dem Erhalt der Bausubstanz war und ist es unser vorrangiges Ziel, das historische Denkmal in einen Ort der Begegnung zu verwandeln.

In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, den Turm als attraktiven Veranstaltungsort zu etablieren. Wir freuen uns ausserordentlich, dass wir dank der Kooperation mit dem Textilmuseum St.Gallen in Zukunft regelmässig interessierte Besucher im Tröckneturm empfangen und Führungen durch den Bau und die Ausstellungen anbieten können“, so Hans Jörg Schmid, Präsident und Initiator der Stiftung Tröckneturm.

Wie Michaela Reichel, Direktorin des Textilmuseums, betont, handelt es sich beim Tröckneturm um ein besonderes Zeugnis der Ostschweizer Textilindustrie, welches es nicht nur zu bewahren, sondern auch in seiner geschichtlichen Bedeutung und in seiner Funktion zu vermitteln gelte. Es ist wichtiger Bestandteil des „Textilwegs St.Gallen West“ von „Textilland Ostschweiz“, der als Ergänzung zum „Textilweg Stadt St.Gallen“ die St. Galler Bevölkerung und Touristen durch die wechselvolle Geschichte der Textilproduktion in der Region führt.

Öffnungszeiten
1. Mai bis 30. September
Sonntag 11-16 Uhr und Mittwoch 9-12 Uhr

Der Eintritt beträgt 5 CHF, Gruppen und AHV Berechtigte zahlen 3 CHF, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sind gratis. Führungen durch das Architekturdenkmal – auf Wunsch auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten – können über das Textilmuseum St. Gallen (info@textilmuseum.ch, 071 228 00 10) gebucht werden.

Für die Vermietung des Turms und das Veranstaltungsmangement ist nach wie vor die „Stiftung Tröckneturm“ verantwortlich, die über die Homepage www.troeckneturm.ch kontaktiert werden kann.

Tröckneturm St.Gallen
Am Burgweiherweg 1,
9000 St. Gallen

Mehr zu den beiden Textilwegen auf www.textilweg.ch

 

Artikel von: Textilmuseum St.Gallen
Artikelbild: Tröckneturm (© St.Gallen)

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