Der Schoggitaler wird 70 Jahre alt
Seit 1946 machen der Schweizer Heimatschutz und Pro Natura Menschen aus aller Welt Natur- und Kulturschutzprojekte schmackhaft. In jedem Jahr wird ein neuer Schoggitaler gestaltet und zum Kauf angeboten.
Die leckeren Schokoladenmünzen zeigen schöne und schützenswerte Landschaften oder Gebäude. Der Verkaufserlös dient der Förderung gemeinnütziger Projekte und dem Erhalt wichtiger Lebensgrundlagen der Schweiz.
Unabhängige Trägerorganisationen
Der Schoggitaler ist als Marke geschützt und weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt. Mit dem Talerverkauf setzen sich die Trägerverbände – Pro Natura und der Schweizer Heimatschutz – gemeinsam für Natur, Kultur und die Allgemeinheit ein. Beide sind Nichtregierungsorganisationen (NGO) und handeln ohne staatliche Unterstützung und Gewinnorientierung.
Seit 110 Jahren macht sich der Schweizer Heimatschutz für die Erhaltung von Kulturlandschaften und Baudenkmälern stark. Heute hat er um die 27’000 Mitglieder und Förderer. Die 1909 gegründete Organisation Pro Natura dient mit aktuell rund 100’000 Mitgliedern dem Schutz und der Pflege der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt. Die beiden gemeinnützigen Verbände gehören ausserdem zu den Mitbegründern der 1970 ins Leben gerufenen Stiftung Landschaftsschutz Schweiz.
Die Schoggitaleraktion, die sich 2016 zum 70. Mal jähren wird, ist stets als „Grossunternehmen auf Zeit“ angelegt: Dank zahlreicher freiwilliger Helferinnen und Helfer, darunter viele Kinder, kann der Talerverkauf stets innert weniger Wochen nach dem Erscheinen des neuen Schoggitalers über die Bühne gehen. So können die Organisatoren sowohl den Aufwand als auch die Kosten der Aktion niedrig halten und sicherstellen, dass die Gelder den jeweiligen Förderprojekten zugutekommen.
Beide Verbände setzen auf schlanke Organisation und natürlich auf beste Inhaltsstoffe aus regionaler Herkunft. Zudem sind sie mit dem ZEWO-Gütesiegel zertifiziert. So können die Käufer der leckeren Münzen sicher sein, dass ihr Geld verantwortungsvoll und gewissenhaft eingesetzt wird und einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Schweizer Lebensgrundlagen leistet.
Der Schoggitaler vereint soziale, solidarische und ökologische Zielsetzungen
Fünf Franken kostet der Schoggitaler. Die verwendete Schokolade wird aus Schweizer Biovollmilch sowie Kakao und Zucker aus fairem Handel produziert. Verpackt und zum Versand vorbereitet werden die Taler von Mitarbeitern der Martin Stiftung in Erlenbach, deren Werkstätten Menschen mit Behinderungen gute Arbeitsplätze bieten.
Seit 70 Jahren sind die hübsch verpackten und präsentierten Schokoladentaler eine konstante Einnahmequelle und ein beliebtes Markenzeichen von Pro Natura und dem Schweizer Heimatschutz. Als nachhaltig produziertes Genussmittel, attraktives Sammelobjekt und Denkanstoss sollen sie ein Bewusstsein für Aufgaben und Unternehmungen zum Wohl der Allgemeinheit schaffen.
Das Schoggitaler-Thema des Jahres 2015 waren Blumenwiesen. Diese zunehmend bedrohten Landschaften bieten Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten und dienen dem Menschen als Erholungsgebiet für Körper, Geist und Sinne. Das Türalihus in Valendas, über das hier erst kürzlich berichtet wurde, war 2007 Talerthema. Damals unterstützten die Organisatoren mit dem Verkauf die kurz zuvor gegründeten Stiftung „Ferien im Baudenkmal“.
Viele Schulklassen beteiligen sich Jahr für Jahr mit Begeisterung am Talerverkauf. Das Mitmachen ist einfach, denn der Einsatz ist auf wenige Tage im September beschränkt. Seit der ersten Aktion sind im Durchschnitt rund 50‘000 Kinder und Jugendliche jährlich für den Schoggitaler unterwegs. Dafür bekommen sie 50 Rappen pro verkauften Taler (entsprechend 10 Prozent des Gesamtbruttoerlöses) für ihre Klassenkasse. So konnte die Aktion schon viele junge Menschen für den Denkmalschutz, die Schönheit der Natur und das geschichtliche und kulturelle Erbe ihrer Heimat begeistern.
Artikelbild: © Adrian Michael – CC BY-SA 3.0