Hotel Chesa Salis als „Historisches Hotel des Jahres 2015“ gekürt
VON Claudia Göpel News
ICOMOS Suisse ist die schweizerische Arbeitsgruppe der internationalen Dachorgansiation ICOMOS und unterstützt das Bundesamt für Kultur bei der Begutachtung der schweizerischen Weltkulturerbestätten unter Schirmherrschaft der UNESCO. Neben dem Erhalt historisch wertvoller Baudenkmale werden auch die Bewahrung von historischem Interieur und traditionellen Gepflogenheiten bewertet.
Nachhaltige Reputation für den Tourismus
Die Auszeichnung als „Historisches Hotel des Jahres“ beinhaltet unter anderem die Aufnahme in die Liste der Swiss Historic Hotels, die vom Schweizer Tourismusverband unterstützt wird und hebt das nationale und internationale Ansehen der jeweiligen Region.
Das vor allem bei Paaren beliebte Romantik-Hotel Chesa Salis befindet sich im Dorf Bever in einem alpinen Hochtal im Kanton Graubünden nahe St. Moritz. Im Jahre 1590 wurde das heutige Gasthaus als Bauernhaus erbaut. 1877 gelangte es in den Besitz der Bündner Adelsfamilie Salis-Muralt. 1883 erhielt der bekannte Schweizer Architekt Nicolaus Hartmann (1838 – 1903) den Auftrag, das Gebäude in eine herrschaftliche Patriziervilla umzubauen. In den 1980er Jahren wurde das beeindruckende Gebäude in ein Hotel umgewandelt, das bis heute den Charme früherer Eleganz besitzt und viele Geschichten zu erzählen hat. Meterdicke Mauern vermitteln Geborgenheit und halten die Wärme im Haus. An der Fassade sind alte Sgraffitti erhalten, hölzerne Loggien und schmiedeeiserne Geländer erinnern an die damalige Zeit.
Im Innern warten auf die Gäste komfortabel ausgestattete Räume mit aristokratischer Grosszügigkeit, gepaart mit familiärer Gemütlichkeit. Alle Zimmer sind nach historischem Vorbild erhalten, was bei der Restauration denkmalgeschützter Bauten keine Selbstverständlichkeit ist. In den Gästezimmern finden sich zahlreiche Zeugen alter Handwerkskunst. Einige Räume wurden im Stil verschiedener Epochen möbliert und gestaltet. So finden sich bemalte oder mit Arvenholz getäfelte Wände und mit Stuckaturen verzierte Decken. Tief gelegene, historische Sprossenfenster mit gewölbten Scheiben machen dank der Spiegelung Gardinen überflüssig und sind zudem widerstandsfähiger gegen Schneebälle und Winddruck.
Die kulinarischen Köstlichkeiten, die im Restaurant serviert werden, vermitteln ebenfalls einen Einblick in die traditionellen Speisen. Das ausgezeichnete Hotel ist so einzigartig wie die Region selbst. Das authentische Bergdorf Bever, in dem neben Deutsch auch Rätoromanisch gesprochen wird, liegt am Fuss des 3000 Meter hohen Beverser Hausberges Crasta Mora. Die Ortschaft bietet ringsum unverfälschte Natur und hat im Ortskern noch viel mehr historische, gut erhaltene Bausubstand zu bieten. Erwähnenswert sind die reformierter Dorfkirche sowie die Häuser Salis, Orlandi und Guidon. Sie erreichen Bever im schönen Engadiner Hochland bequem mit der Rhätischen Bahn, die inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Oberstes Bild: Das Hotel Chesa Salis darf ein Jahr lang den Titel „Historisches Hotel des Jahres 2015“ tragen. (© Daniel Martinek)