Die Schlösser von Rorschach – Wartegg und Wartensee

Unser Heimatland Schweiz ist reich gesegnet mit Schlössern und Burgen. Die meisten davon stehen unter kantonalem Schutz der Denkmalpflege, einige historische Bauten haben es auch in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste geschafft. Die Gemeinde Roschach direkt am Bodensee hat zwei wunderschöne Schlossgebäude zu bieten.

Die beiden zauberhaften Schlösser in Rorschacherberg in der Gemeinde Rorschach im Kanton St. Gallen liegen nah beieinander, wurden in unterschiedlichen Jahrhunderten erbaut und haben unterschiedliche Geschichten zu erzählen. Jedes der beiden Gebäude wurde umfangreich und liebevoll restauriert und ist als Schlosshotel für den Besucherverkehr ganzjährig geöffnet. Charakteristisch für beide Schlossbauten sind die aparten Treppengiebel der Fassaden und die weiss gekalkten, bereits von Weitem leuchtenden Mauern. Beide sind, wie es sich für echte Schlösser gehört, von einem Schlosspark umgeben.


Schloss Wartegg, Rorschacherberg (Bild: Martin Sauter, Wikimedia, GNU)


Schloss Wartensee – Gebäudekomplex aus dem 13. Jahrhundert

In 561 Metern über dem Bodensee mit Panoramablick nach Deutschland und Österreich liegt der historische Gebäudekomplex Schloss Wartensee. Das Schloss entstand um einen Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert, der 1243 von Ritter Heinrich von Wartensee gebaut wurde. Durch Eheschliessungen seiner weiblichen Nachkommen ging das Schloss in den Besitz der Familie Blarer von Wartensee über, die im Laufe ihrer Familiengeschichte je einen Fürstabt, einen Fürstprobst und einen Fürstbischof stellten, und die das Gebäude 1757 an das Stift St. Gallen verkauften. Zwischen 1843 und 1853 erhielt das Schloss in zehnjähriger Bauzeit einen neugotischen Charakter. Verantwortlich für die Konzeption war der Sohn des englischen Komponisten Robert Lucas Pearsall de Willsbridge. Schloss Wartensee befindet sich heute im Besitz der evangelisch-reformierten Kirche St. Gallen und wird als Tagungs- und Begegnungszentrum genutzt.



Schloss Wartegg – zauberhaftes Schloss mit Märchencharakter

Schloss Wartegg wird oft mit Schloss Wartensee verwechselt und wurde um 1558 durch die bereits benannte, sehr angesehene Familie Blarer von Wartensee erbaut, die zu dieser Zeit bereits Schloss Wartensee in ihrem Besitz hatte. Während der Französischen Revolution 1739 fanden Mitglieder der Adelsfamilie Bombelles Zuflucht auf dem Schloss. Zwischen Madame Angélique de Bombelles und Madame Elisabeth de France, die als Schwester König Ludwigs XVI. in den Tuilerien zu Paris lebte, gab es einen regen Briefverkehr. 1822 gelangte das Schloss in den Besitz der Familie von Thurn, ab 1860 gehörte es dem Geschlecht der Bourbon, das vom französischen König Ludwig XIV. abstammte. Die Kaiserin Zita von Bourbon-Parma nutzte 1919 das Schloss als Exil. Inzwischen befindet sich das Schlossgebäude in Privatbesitz und wird als Ferien- und Seminarhotel bewirtschaftet.

 

Artikelbild: Schloss Wartensee in Rorschacherberg: Blick aus einem Fenster im westlichen Wohnturm nach Süden. (Martin Sauter, Wikimedia, CC BY-SA 3.0)

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Mehr zu Claudia Göpel

Als gelernte Zahntechnikerin schreibe ich exzellent recherchierte Texte rund um die Themen Zahnmedizin, Allgemeinmedizin, Geriatrie und Gesundheit.
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Zum Ausgleich verfasse ich in meiner Freizeit Kriminalstorys sowie erotische Kurzgeschichten, die unter dem Pseudonym Anastasia in zahlreichen Büchern und Erotik-Magazinen veröffentlicht sind. Ausserdem bin ich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Klinikclown für kranke Kinder in deutschen Krankenhäusern und Hospizen aktiv.

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