Auf historischem Pflaster unterwegs – Strassensanierung in der Gemeinde Leuk

Denkmalpflege auf Schritt und Tritt: In der Schweizer Gemeinde Leuk war im mittelalterlichen Stadtkern eine Sanierung der Strassenpflasterung erforderlich. Im Zentrum der Walliser Ortschaft sollten 18 Strassen einen neuen Belag erhalten. Die Gemeinde entschied sich für eine Kopfsteinpflasterung, die dem Stadtbild angemessen ist und die charmante Ausstrahlung der historischen Gebäude und Plätze unterstützt.

Leuk liegt im Kanton Wallis und besteht aus dem Zusammenschluss der Ortschaften Leuk-Stadt, Susten und Erschmatt. Mehrere Weiler gehören ebenfalls dazu. Das liebenswerte Zentrum Leuks ist eindeutig die historische Altstadt. Wer einen Spaziergang durch die malerischen Strassen und Gassen unternimmt, fühlt sich in frühere Jahrhunderte zurückversetzt. An vielen Ecken sind Geschichte und Tradition spürbar.

Der Beschluss der Gemeinde, für eine Strassensanierung zum Gesamtbild passendes Kopfsteinpflaster zu verwenden, ist ein erfreulicher Aspekt. Die kantonale Denkmalpflege begleitete die Generalsanierung des Strassenpflasters mit einer intensiven Beratung. Das Projekt unter dem Namen „Pavé plus“ erstreckte sich über mehrere Jahre, nachdem die Finanzierung des historischen Kopfsteinpflasters nicht ganz einfach war.


Kopfsteinpflasterung in Leuk unterstützt die charmante Ausstrahlung der historischen Gebäude und Plätze (Bild: Peter Berger, Wikimedia, GNU)


Zugeständnisse an die moderne Zeit

Die Steine, die für die Strassensanierung verwendet wurden, stammen vollständig aus dem Wallis. Darauf legte die kantonale Denkmalpflege besonders grossen Wert. Robert Jungsten von der Denkmalpflege betont, dass im alten Stadtteil Leuks alle Sanierungsmassnahmen mit der Denkmalpflege abgeglichen würden. Die kantonalen Fachstellen für Denkmalpflege engagieren sich also auf breiter Ebene.

Ein Zugeständnis an die heutigen Erfordernisse ist das Verlegemuster. Um eine Befahrbarkeit zu gewährleisten und die Vibrationen motorisierter Fahrzeuge auszugleichen, entschied man sich für eine bogenförmige Pflasterung. Das historische Vorbild war die Reihenpflasterung. Für die Verlegung beauftragte die Gemeinde Leuk Spezialisten aus Italien. Die Kunst der professionellen Verlegung von Kopfsteinpflaster sei in Europa mittlerweile eine Seltenheit, berichtete der Inhaber der Walliser Firma, der mit der Verlegung betraut war.

Kopfsteinpflaster besteht immer aus Natursteinen. Die traditionelle Art der Strassenpflasterung diente ursprünglich der Befestigung von Wegen, um damit die Befahrbarkeit zu ermöglichen und die Begehbarkeit zu verbessern. Auch die Vorplätze von Kirchen sind häufig mit Kopfsteinpflaster belegt. Man kennt verschiedene Formen der Verlegung. Häufig verwendet wird der Reihenverband. Hier liegen die Steine in einer geraden Reihe nebeneinander. In der nächstfolgenden Reihe sind die Steine versetzt angeordnet.

Beim Bogenpflaster ist die Ausrichtung ähnlich, Grundlage ist jedoch nicht die gerade Reihe, sondern eine gebogene bis halbrunde Anordnung. Weitere gebräuchliche Formen sind der Diagonalverband und der Polygonalverband. Die Verlegemuster und -techniken basieren auf historischen Vorbildern. Für gut erhaltene mittelalterliche Ortskerne sind das Kopfsteinpflaster und dessen Instandhaltung beziehungsweise Erneuerung zwar eine kostspielige Angelegenheit. Die Ausgaben lohnen sich jedoch, wie die Strassensanierung in der Altstadt der Walliser Gemeinde Leuk zeigt.

 

Oberstes Bild: Ansicht von Leuk von Westen (©Mario Studer, Wikimedia, GNU)

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