Anerkennungspreis für ein Wohnhaus in Muri im Kanton Bern

Denkmalpflege umfasst nicht nur ausgesprochen historische Gebäude mit einem Erbauungsdatum im 18. oder 19. Jahrhundert oder früher. Auch Häuser aus den 50er-Jahren sind schützenswert und können mit einer gelungenen Restauration wieder in neuem Glanz erstrahlen. Dass sich der Aufwand lohnt, beweist das Wohnhaus der Familie Althaus in Muri.

Nach der umfassenden Sanierung wurde es von der Denkmalpflege Bern mit dem Anerkennungspreis für die Restaurierung und Weiterentwicklung eines Baudenkmals ausgezeichnet.


Das Haus in Muri fotografiert 1954, im Jahr der Fertigstellung. (Bild: Willi Althaus)


Zurück in die Fifties – ein Haus als Gesamtkunstwerk

Das Wohnhaus in Muri errichtete der Architekt Willi Althaus in den Jahren 1953/54. Ueli Krauss, der Enkel des Erbauers, entschloss sich, in das Haus der Grosseltern zu ziehen. Geplant wurde dafür ab dem Jahr 2009 eine Restaurierung. Als Bauherr und Architekt handelte Krauss nach der Devise: Nur das renovieren und sanieren, was unbedingt notwendig ist.

Es stellte sich heraus, dass bei der Restaurierung der Bauteile und originalen Oberflächen oft eine gründliche Reinigung und Reparatur ausreichte. Auf diese Weise gelang es, die Authentizität des Hauses zu bewahren. Für die Erhaltung der Holzteile galt der gleiche Grundsatz.


Wohnzimmer des Hauses in Muri im neuen Glanz (Bild: Alexander Gempeler)


Reinigung und Reparatur als Schlüssel zur Wiederherstellung

Sowohl der Erbauer des Hauses Willi Althaus als auch dessen Sohn Jürg Althaus waren bereits sehr pfleglich mit der Immobilie umgegangen. Trotzdem waren zahlreiche Arbeiten notwendig, um dem Wohnhaus der Familie wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Bauherr Ueli Krauss setzte zunächst auf das Prinzip Reinigung. Der Terrazzoboden, der im Entrée liegt, und die alten Linoleumböden im Obergeschoss sind jetzt wieder echte Schmuckstücke.


Herrliche Aussicht und Licht als Bestandteile des Ambiente im Wohnhaus der Familie Althaus (Bild: Alexander Gempeler)


Wärmedämmung vom Keller bis zum Dach

Um die Energiebilanz des Wohnhauses in Muri bei Bern zu verbessern, unterzog der Bauherr Ueli Krauss die Fenster und die Heizung einer gründlichen Analyse. Die Fenster erhielten neue Gläser und zusätzliche Dichtungen. Eine neue Dämmung brachte auch Kellerdecke und Estrichboden wieder auf Vordermann.

Im Heizungsbereich konnte die Warmluftheizung beibehalten werden. Der Erbauer Willi Althaus hatte diese bereits in den 50er-Jahren installiert; das System hat sich bis heute bewährt. Zudem ist die Erhaltung originaler Bauelemente kostensparend. Bei der Sanierung wurden alle Aspekte des Denkmalschutzes berücksichtigt.


Wohnhaus in Muri – zu Recht von der Denkmalpflege Bern ausgezeichnet. (Bild: Alexander Gempeler)


Eine Auszeichnung für die ganze Familie

Der Anerkennungspreis der Denkmalpflege des Kantons Bern wurde mit der Auszeichnung des Wohnhauses in Muri zum fünften Mal verleihen. Architekt und Bauherr Ueli Krauss hat sein Ziel, das Haus möglichst originalgetreu zu erhalten, erreicht. Das Gebäude strahlt die typische Eleganz der Fifties aus, ist aber dennoch lebendiger Wohnraum und kein Museum. Der Preis sei eine Auszeichnung und Würdigung für die gesamte Familie, meint Ueli Krauss.

 

Oberstes Bild: Das Wohnhaus der Familie Althaus in Muri bei Bern erhielt einen Anerkennungspreis (© Alexander Gempeler)

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