Der Pfarrkirche in Bünzen wird wieder die Krone aufgesetzt
VON Agentur belmedia Denkmalpflege
Von aussen würde das Publikum gar nichts von den emsigen Arbeiten erfahren, wenn nicht die Eingangstüren der Kirche mit Holzplatten verschlossen wären. Innerhalb des Gotteshauses jedoch bietet sich dem Betrachter ein anderes Bild, denn meterhohe Gerüste ermöglichen es, die gesamte Kirche bis hinauf zur Kuppel zu restaurieren. Diese zum Teil sehr staubigen Arbeiten hinterlassen ihre Spuren, wobei der Hochaltar und die Seitenaltäre zum Schutz mit Plastik abgedeckt wurden.
Zur Vorbereitung der Arbeiten wurde im Januar 2013 alles, was aus dem sakralen Bau entfernt werden konnte, aus der Kirche abmontiert und an einen anderen Ort gebracht. Auslöser für diese Arbeiten im Rahmen der Denkmalpflege waren der unangenehme Modergeruch sowie der sich immer weiter ausbreitende Schimmelpilz. Im Laufe der Renavationsarbeiten wurde deutlich, dass auch die Heizung ersetzt werden musste, die zu einem besseren Raumklima verhilft, um den Schimmel in Zukunft dauerhaft aus der Kirche zu verbannen.
Sakrale Renovation in perfekter Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege
Das Bünzer Gotteshaus stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde von dem Schweizer Architekten Joseph Caspar Jeuch (21. November 1811- 14. August 1895) erbaut. Als kulturhistorisch sowie architektonisch wertvoller Bau, wie Reto Nussbaumer von der kantonalen Denkmalpflege feststellte, wurde diese Stelle, gemeinsam mit zwei Bauberatern, von Beginn an in den Renovationsprozess der Kirche in Bünzen einbezogen, was vor allem bei den Decken- und Wandarbeiten besonders zum Tragen kam. (Quelle: www.handwerkid.ch)
Die Kirchenwände waren schon grau vor Schmutz und die damals aufgetragene weisse Farbe wasserabweisend. Dieser Umstand trug zusätzlich zum schlechten Raumklima bei. Daher war es äusserst wichtig, die Farbe zuerst zu entfernen. Der unangenehme Geruch des notwendigen Lösungsmittels machte diese Arbeiten besonders schwierig.
Zurück zu den Ursprüngen einer hellen und feierlichen Kirche
Unklar war zunächst die Gestaltung der Wände, denn das erklärte Ziel war es, ein lichtdurchflutetes, helles Gotteshaus wieder erstehen zu lassen. So entschlossen sich der Leiter der Baukommission, sowie die Mitarbeiter der kantonalen Denkmalpflege, die ursprüngliche Gestaltung der Kirche wieder herzustellen. Vorhandene Fotos ermöglichten die Adaption auf das komplette Innere des Baus. Diese Realisation wird mittels einer so genannten „Scheinmalerei“ erreicht. Dabei versuchen die Restaurateure mit nur wenigen Farbtönen dreidimensionale Objekte malerisch zu gestalten, Arbeiten, die nicht so zeitaufwändig sind. Die Fertigstellung des Chorbereiches und des Deckengewölbes soll daher auch im Dezember 2013 abgeschlossen sein, damit das Gerüst wieder aus der Kirche entfernt werden kann.
Patenschaften für die Sterne am Chorhimmel: Die Möglichkeit zur finanziellen Unterstützung der Renovationsarbeiten
Die Innenausstattung der Kirche steht buchstäblich unter guten Sternen. Der Chorbereich wird verlängert, und ein neuer Zelebrationsaltar sowie ein Ambo werden installiert. Die Decke des Chorbereichs ziert ein blauer Sternenhimmel, der der Kirche mit über 1500 Sternen einen besonders festlichen Charakter verleiht und nach der abgeschlossenen Renovation wieder in neuem Glanz erstrahlen wird. Mit der Aktion „Sternenpate“ können interessierte Personen die Patenschaft für einen oder auch mehrere Sterne übernehmen und auf diese originelle Weise die Renovationsarbeiten effektiv unterstützen.
Der Interessent kann dabei aus den „Stern“- Kategorien „Standard“, „Plus“ und „Premium“ „seinen“ besonderen Stern auswählen. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf nicht weniger als 2,525 Millionen Franken. Die Gemeindeversammlung versprach darüber hinaus, einen Kredit für die Renovation zu gewähren, und das Projekt kann ebenso auf die weitere finanzielle Unterstützung der verschiedensten Institutionen zählen. Privatpersonen können sich darüber hinaus, wie beschrieben, mittels einer Sternenpatenschaft an diesem Vorgang der Denkmalpflege beteiligen. Wie genau dies funktioniert, darüber gibt die Homepage der Pfarrei unter www.pfarrei-buenzen.ch detaillierte Auskunft.
Fazit
Die Bünzer Pfarrkirche ist ein signifikantes Beispiel dafür, wie Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit allen daran Beteiligten wunderbar gelingt. Die Einweihung des renovierten Gotteshauses soll am 28. Juni 2014 feierlich begangen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt jedoch sind noch viele Restaurations- sowie Renovationsarbeiten zu erledigen. So spricht dieses Projekt eine beredte Sprache, wenn es um die Erreichung des Zieles geht, Kulturdenkmäler nachhaltig zu pflegen und zu erhalten, denn diese Maxime hat sich die Denkmalpflege in der Schweiz auf ihre Fahnen geschrieben!
Text: Marina Schott
Oberstes Bild: Vorderansicht der Pfarrkirche St. Georg in Bünzen. (Urheber: Voyager / Wiki / Lizenz: CC)