Ab wann ist ein Denkmal ein Denkmal, und warum?

Die Fragen nehmen kein Ende, denn: Wo können Denkmalfreunde und -experten erfahren, wo es die interessantesten Baudenkmäler zu besichtigen gibt, wann Restaurationen anstehen, was das alles kostet, woher das Geld dafür kommt und wo es Broschüren und Schriftsätze zum Thema gibt?

Schweizer Denkmalschützer und Denkmalpfleger haben es nicht leicht. Nicht, dass es in anderen Ländern einfacher wäre, aber hier geht es vorrangig um die Denkmalpflege in der Schweiz. Denkmalschutz ist eine kantonale Angelegenheit – die Vernetzung und Kommunikation untereinander ist sehr träge. Jede Gemeinde kocht ihr eigenes Denkmal-Süppchen, wie wir kürzlich am Beispiel der historischen Eisenbahnen erfahren durften. Journalisten und Autoren, die freiberuflich über die Denkmalpflege in der Schweiz berichten möchten, haben es noch schwerer.

Reisebericht kontra sachbezogener Denkmalbericht

Wenn der Artikel kein reiner Reisebericht werden soll, bei dem Stadt oder Dörfli vorgestellt und die denkmalgeschützten Bauwerke nur am Rande erwähnt werden, dann sind umfangreiche Recherchen und Gespräche notwendig – am besten mit Denkmalpflegern und Eignern vor Ort. Das Thema ist brandaktuell, doch für den Aufwand wollen die wenigsten Nachrichtenagenturen zahlen.

Viele denkmalgeschützte Bauten können ohne die Hilfe von Sponsoren oder Stiftungen überhaupt nicht fachgerecht erhalten werden. Die Bewahrung eines „kulturhistorischen architektonischen Schutzobjektes“ geht jedoch weit über den reinen Schutz der Bausubstanz hinaus. Sanierungsarbeiten sind notwendig, historische Baumaterialien müssen beschafft und Experten beauftragt werden. Auch die Gebäudeversicherung ist ein heikles, kostenintensives Thema.


Die Kosten für Aussen- und Innenrenovation stellen viele private Hausbesitzer vor unlösbare finanzielle Probleme. (Bild: Don-kun, Wikimedia, CC)


Letztlich muss über eine Nutzung nachgedacht werden, denn ein Gebäude verfällt, wenn es nicht mit Leben gefüllt wird. Die Kosten für Aussen-Restauration, Innen-Renovation und allgemeine Erhaltungsarbeiten stellen viele private Hausbesitzer vor unlösbare finanzielle Probleme. Makler sehen das ähnlich – ein denkmalgeschütztes, sanierungsbedürftiges Wohnhaus lässt sich nur sehr schwer verkaufen. Deshalb wehren sich Bewohner und Hauseigner, wie letztes Jahr in der Wohnsiedlung Sängglen in Pfaffhausen in der Nähe von Zürich, wenn ihr Wohnviertel von heute auf morgen in den Fokus der Denkmalpflege gerät und als schützenswert in die Denkmalliste aufgenommen werden soll. Wohlgemerkt: ohne dass die Betroffenen vorher um ihre Meinung gefragt wurden.

Möchten Sie, dass über Ihr Denkmal-Objekt, egal ob Wohnhaus, Scheune, Gaststätte oder ehemalige Kirche, berichtet wird? Dann melden Sie sich bei uns, wir vermitteln Ihnen gern die richtigen Gesprächspartner. Eine Liste der kantonalen Fachstellen für Denkmalpflege in der Schweiz finden Sie hier.

 

Oberstes Bild: Bundeshaus Bern – Renovationsarbeiten 2006 (© city100 / Shutterstock.com)

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Mehr zu Claudia Göpel

Als gelernte Zahntechnikerin schreibe ich exzellent recherchierte Texte rund um die Themen Zahnmedizin, Allgemeinmedizin, Geriatrie und Gesundheit.
Sie profitieren mit mir als Auftragstexterin zudem von einem reichen Erfahrungsschatz in den Berufsbereichen Gastronomie, Kultur und Recht. Blog- und Fachartikel über Kinder, Tiere (Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Reptilien, Kleinsäuger, Vogelspinnen), Pflanzen, Mode, Möbel und Denkmalschutz schreibe ich ebenfalls mit Begeisterung und reichlich Hintergrundwissen.
Zum Ausgleich verfasse ich in meiner Freizeit Kriminalstorys sowie erotische Kurzgeschichten, die unter dem Pseudonym Anastasia in zahlreichen Büchern und Erotik-Magazinen veröffentlicht sind. Ausserdem bin ich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Klinikclown für kranke Kinder in deutschen Krankenhäusern und Hospizen aktiv.

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