Bereits zum 21. Mal: Die Europäischen Tage des Denkmals

Diesen Termin lassen sich an Kultur und Historie Interessierte nicht entgehen: Am 13. und 14. September 2014 finden zum wiederholten Male die Europäischen Tage des Denkmals statt. Auch in der Schweiz kann diese Veranstaltung mittlerweile auf eine hohe Besucherzahl vertrauen. Der Denkmaltag wird in 48 europäischen Ländern begangen. Dafür setzt sich der Europarat ein, er gilt als offizieller Förderer.

In der Schweiz gibt es an über hundert verschiedenen Plätzen und Orten vieles zu entdecken. Das Programm steht unter dem Motto „Zu Tisch“ und zeigt die Entwicklung von Küche, Essen und Trinken im Lauf der Zeit.

À table – Zu Tisch – A tavola

In den vergangenen Jahren nahmen bis zu 60’000 Besucher an den Veranstaltungen und Besichtigungen zum Denkmaltag teil. Mit dem diesjährigen Motto dürfte sich die Besucherzahl noch weiter steigern, denn wer kann einem solch reizvollen Thema schon widerstehen? Umso mehr, als die Schweiz als mehrsprachiges Land und mit ihren vielfältigen Regionen ein weites Feld auf diesem Gebiet darstellt.

Die Veranstalter möchten eine Sensibilisierung im Bereich der Kulturgüter-Erhaltung erzielen. Zahlreiche Führungen, Besichtigungen und Exkursionen vermitteln auch heuer wieder umfassende Einblicke. Kochen, Essen und Trinken sind ein fundamentaler Bestandteil des täglichen Lebens. Das gemeinsame Essen ist immer auch Begegnung, die Art und Zubereitung der Speisen ein Spiegel der Gesellschaft.

Mit diesem interessanten Motto nehmen die Denkmaltage 2014 zugleich ein hochaktuelles Thema auf. Wer sich intensiv mit den früheren Gegebenheiten in der Herstellung und Zubereitung von Lebensmitteln befasst, wird die heutige Massenproduktion samt den damit verbundenen Risiken und Schwachstellen mit neuen Augen sehen.

Essen und Trinken sind zudem nicht nur dazu da, um Hunger und Durst zu stillen. Die Auswirkungen sind in zahlreichen Bereichen sichtbar und spürbar. Die Kultur rund um die Nahrungsaufnahme umfasst viele weitere Gebiete. Als Bestandteil des menschlichen Lebens spielen die Tätigkeiten rund um das Essen, Trinken und Kochen in der Architektur und im Design ebenso eine Rolle wie in der Sprache.

Historisch gesehen ein weites Feld: Die Entwicklung zieht sich von einfachen Feuerstellen bis hin zu hochmodernen Küchen. Das einfache Besteck und Essgeschirr hat im Lauf der Jahrhunderte ebenso eine enorme Entwicklung durchlaufen. Die Gestaltung von Speisesälen, Kantinen und Restaurants lässt Rückschlüsse auf gesellschaftliche und kulturelle Epochen zu. In der Küche ist der Fortschritt sichtbar – ein Grund mehr, sich dieses Themas einmal ausführlich anzunehmen.

Mit dem aktuellen Motto zeigen die Veranstalter der Denkmaltage wieder einmal, dass sich alle Lebensbereiche integrieren lassen. Wer sich bisher nicht in besonderem Masse für Geschichte interessiert hat, bekommt nun die Gelegenheit, auf unterhaltsame (und schmackhafte) Art und Weise in die Vergangenheit einzutauchen.

Die Besucher der Denkmaltage 2014 erhalten Einblicke in die früheren Kulturen und Arten der Essenszubereitung. Damit verbunden sind selbstverständlich kulinarische Genüsse. An zahlreichen Orten kann man die vielfältigen Geschmacksregionen der Schweiz erkunden. Historische Restaurants und antike römische Kochnischen warten auf Gäste, aber auch an den Marktplätzen wird man unzählige schmackhafte Gerichte entdecken.

Die bisherigen Denkmaltage im Rückblick

Jedes Jahr stehen die Denkmaltage unter einem besonderen Motto. Als die Veranstaltung im Jahr 1994 zum ersten Mal durchgeführt wurde, waren Regierungsgebäude, Rathäuser und andere Baudenkmäler im Fokus. Die beiden folgenden Jahre erstreckten sich auf Schlösser und Burgen, historische Landsitze, Häuser und Gärten in der Stadt. Im Jahr 1997 ging es um das Wohn- und Lebensumfeld von Geistlichen. Hier konnten Bischofsresidenzen, Pfarrhäuser, Klosteranlagen, Synagogen und Kollegien besichtigt werden.

Im Jahr 1999 war ein neuer Schwerpunkt erkennbar: Die Entwicklung der Verkehrsgeschichte und der Energie vom Mittelalter bis zur Neuzeit bot einen tiefen Einblick in historische Zusammenhänge und zeitgemässe Aspekte. Die Denkmaltage konzentrierten sich in den letzten Jahren immer mehr auf spezielle Themen. So wurden Fortschritte im Arbeitsleben ebenso dokumentiert wie die Einflüsse von Natur und Umwelt.


Blick von der Münsterplattform auf die hängende Gärten in der Berner Altstadt (Bild: Puntin1969, Wikimedia, CC)


Ein Höhepunkt unter den Denkmaltagen: Ein Tag zum Geniessen im Jahr 2008

Mit allen Sinnen geniessen, das stand im Jahr 2011 im Mittelpunkt. An diversen Orten konnten die Besucher sinnliche Genüsse erfahren. Kultur zum Anfassen, Schmecken, Fühlen, Hören und Riechen machte die Vergangenheit zu einer neuen Erfahrung. Ob im Museum oder in einem historischen Restaurant, die Erlebnisse, die die Besucher machen konnten, liessen die Denkmaltage 2008 zu einem echten Genuss werden. Wenn Geschichte so interpretiert wird, kann man davon ausgehen, dass das Angebot auf ein breites Interesse stösst.

Verborgene Schönheiten im Jahr 2011

Ganz anders präsentierten sich die Denkmaltage im Jahr 2011. Jetzt hiess es: „Im Untergrund“ – es gab Einblicke in alles, was nicht unmittelbar sichtbar ist, Denn viele Kulturgüter verbergen sich unter dem Erdboden, sind hinter Felswänden oder Fassaden versteckt. Im Untergrund befinden sich Kanalisationen, Keller, Gräber und Krypten. Hier einen Blick hineinzuwerfen schafft eine neue Sichtweise.

Das archäologische Archiv der Boden mit den Spuren der Vergangenheit ist ebenso ein Areal, dessen Entdeckung sich lohnt. Die Ursachen des „Verborgenen“ können unterschiedliche Gründe haben. Schutz oder Geheimhaltung kommen ebenso infrage wie konstruktive Bedingungen oder natürliche Gegebenheiten. Die Denkmaltage 2011 boten den Besuchern die Gelegenheit, verborgene Schätze und Schönheiten zu entdecken.

Auf die Veranstaltungen im September 2014 darf man gespannt sein. Die Schweizer Organisatoren werden sich jedenfalls wieder grosse Mühe geben, um die Erwartungen der Besucher zu erfüllen.

 

Oberstes Bild: Münsterplattform in Berner Altstadt (Bild: Keete 37, Wikimedia, CC)

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